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Franz Forster Sweet Lorraine... Aus einem entlegenen Nest —jawo denn? — in Lothringen Ach ja, Metz Das gab es auch einmal zweisprachig Sagen wir: Nicht nur Französisch — doch eher Deutsch Also Hertha Ihr Vater Geschäftsmann In einer Ausstellung sah ich ihr Bild Ausgeprägtes Gesicht Dunkel, düster, exotisch Überaus schön Sehr fesselnd War Rotkreuz-Schwester im Großen Krieg Grausige Verwundungen verstiimmelte Tote Schrieb Tagebuch Ich dachte mir sogleich: In ihrem spateren Leben — Was wird aus ihr geworden sein ? Jedenfalls uns schon vor ausgegangen Aus ihren Tagebiichern entwickelt ein Roman Kathrin zieht in den Krieg Rührende junge Liebe von anno dazumal G’schnappige Dialoge sogar Belanglosigkeiten spannend Der Roman gut konstruiert Dermaßen grandios geschrieben — zutreffend leider auch Ich konnte nicht weiterlesen Wie endet es? Eben: Wir sind im Krieg Nicht mehr Hertha Adrienne Mußte fliehen fliehen im Zickzack in der Welt umher Gottlob davongekommen Traf in Amerika einen bedeutenden Sozialisten Politiker, General österreichisch Jude Da dachte ich: Dachte ich doch... Meine Begleiterin sie mußte lachen: Biographische Erinnerung... Hertha/Adrienne Lebte noch lange starb erst spät Ihr Mann muß gut zu ihr gewesen sein Widmete seinem Andenken ihr erstes Buch Braves Mädel Heiratete den zweiten Mann erst dann nachdem der erste schon gestorben Hiefß dann: Deutsch Empfing die Taufe in einer Pfarre August 2014 9