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wichtigen und berührenden Buches schrieb Peter Gstettner von der Universität Klagenfurt. — E.A. Regula Rohland de Langbehn, Miguel Vedda (Hg.): Anuario Argentino de Germanistica: Homenaje a Alfredo Bauer. Buenos Aires: Asociaciön Argentina de Germanistas A.A.G. 2012. 289 S. Tuvia Rübner: Wunderbarer Wahn. Gedichte. (Nachwort von Frank Schablewski.) Aachen: Rimbaud 2014. 112 S. Euro 20,Annette Teufel: Der „un-verständliche“ Prophet. Paul Adler, ein deutsch-jüdischer Dichter. Dresden: Thelem 2014. 533 S. (Lesecher ... Judentum in Mitteleuropa. Bd. 3). Euro 59,Alexander Weiss (Hg.): Als der Aufstand losbrach... Lesebuch zum 12. Februar 1934. Wien: Werkkreis Literatur der Arbeitswelt 2014. 193 S. BRIEFE Zeitschrifien Einsicht 08. Bulletin des Fritz Bauer Instituts. 4. Jahrgang, Herbst 2012. Frankfurt/M.: Fritz Bauer Institut 2012. 112 S. „Frühe Holocaustforschung“ mit Beiträgen u.a. von Dan Diner über Saul Friedländer, Klaus Kempter über Joseph Wulf, Magnus Brechtken über Raul Hilberg. Einsicht 11. Bulletin des Fritz Bauer Instituts. 6. Jahrgang, Herbst 2012. Frankfurt/M.: Fritz Bauer Institut 2014. 120 S. „Holocaustdiskurse in der Slowakei, Rumänien und Bulgarien“. Der literarische Zaunkönig, Zeitschrift der Erika Mitterer Gesellschaft. Nr. 2/2014. 56 S. Mit Beiträgen u.a. von Dietmar Goltschnigg über Karl Kraus“ und Sigmund Freuds konträre Heinrich Heine-Lektüren und von Egon Schwarz über den Politologen John Kautsky (1922 — 2013; Exil USA), Enkel des historischen Materialisten Karl Kautsky. — Abgeschmackt hingegen ist aufS. 56 die Polemik gegen „Binnen-I & Co.“ mit dem hübschen Satz: „Dem Sinn und der Logik der Eigennamen folgend wurde die weibliche Form aber abgeschafft.“ (In Barockzeiten nämlich habe man noch von der „Weberin“ gesprochen, wenn man die Frau Weber meinte.) — Neuerdings haben 800 „Sprachexperten“ in einem offenen Brief diese Polemik u.a. mit den Worten fortgeführt: „Ein minimaler Prozentsatz kämpferischer Sprachfeministinnen darf nicht länger der nahezu 90-prozentigen Mehrheit der Staatsbürger ihren Willen aufzwingen. “ (Der Standard, 15.7.2014). Welchen Geistes Kind die Briefsteller sind, bezeugt die Berufung auf die schweigende Mehrheit. „Da werden Männer zu Hyänen“, möchte man frei nach Friedericke Schiller sagen. Zum Editorial in ZW Nr. 1/2014, S.4: Der Text bringt auf den Punkt, was ich über das Soravia-Dach bei der Albertina gerne gesagt hätte, aber nur unbestimmt spürte. Mich ärgert so ein architektonischer Mist regelrecht; er lässt mich nicht kalt. Diese ostentative, regelrecht provokante Nutzlosigkeit... Dabei ist der Umbau der Albertina im Übrigen sehr gut gelöst. Vielleicht ist die Architektur doch nicht eine so vornehme Kunst, als die sie gern von Architekten apostrophiert wird. Sie neigt zur Hybris. Horaz hat seine Wortkunst im Verhältnis zur Architektur der ägyptischen Pyramiden schr selbstsicher eingeschätzt. exegi monumentum aere perennius regali situ pyramidum altius (Ich habe ein Monument errichtet dauerhafter als Erz/ erhabener als der königliche Moder der Pyramiden) Es gibt zwei maskuline u-Stämme situs mit unterschiedlicher Etymologie; ich übersetze in situ nicht von Lage, Stellung, Gebäude her, sondern als Schmutz, Moder, Schimmel, weil Martial das Gedicht so gelesen und Horaz sicher besser verstanden hat als die meisten modernen Übersetzer, die in situ von Gebäude übersetzen. Aber es gibt auch Angkor Wat und den Pergamon-Altar, Architektur, die regelrecht erzählt und einen Peter Weiss in „Die Ästhetik des Widerstands“ zu grandiosen Architekturbeschreibungen anregte. Architektur ist übrigens sicher keine Angelegenheit der Eliten. In einem Taj Mahal, in einer Pyramide, in den Tempeln von Siem Reap, wozu auch der Angkor Wat gehört, mögen zwar Herrscher bestattet worden sein, aber der Idee nach gingen gerade diese Bauwerke sicher über den Zweck einer Grabstätte hinaus... Das ist im Detail untersuchenswert. Dr. Andreas Mirecki, Wien, Mai 2014 Zu der Besprechung von Helene Belndorfer des von Irene Nawrocka herausgegebenen „Exil in Schweden“-Bandes, ZW Nr. 1/2014, S. 68-70. Im Aufsatz „Exil in Schweden“ hätte ich gern auch Robert Braun gefunden, den Bruder von Felix Braun, der es in Schweden nicht leicht gehabt hat, sich dort zu integrieren, aber lebenslang dort geblieben ist. Ich hatte in den 70er-Jahren einen umfangreichen Briefwechsel mit ihm und habe für eine Gewerkschaftszeitschrift einen längeren Essay über ihn verfaßt. Er ist bescheiden lebenslang im Hintergrund geblieben. [...] Er hat ein kleines, aber nicht uninteressantes gedrucktes Werk hinterlassen — Autobiographisches, Biographie, Drama, Lyrik. Erich Fitzbauer, Eichgraben, 1. Juni 2014 Zu Konstantin Kaisers Artikel „Nationalismus, kultureller Wandel— Wohin?“ in ZW Nr. 1/2014, S. 56. If understood correctly, Konstantin Kaiser in his article seems to imply that some European countries, and particularly landlocked Switzerland, do not share in responsibilities arising from the colonial past. This view needs to be moderated by what a large body of research has shown in recent years (for instance: Niklaus Stettler/Peter Haenger/Robert Labhart, 2004; Hans Conrad Peyer, 1968; Hans Werner Debrunner, 1993; Hans Fassler, 2006). In fact, Swiss companies and bankers were very involved in the slave economy, as shareholders in slave trading and slave working companies, 30% of the ,,Compagnie des Indes“ for example, and even as main investors in slave transportation, to witness, the names of several slave carrying boats like ,,Ville de Lausanne“, ,,Pays de Vaud“, „Legere Bäloise“, „Helvetie“, „Helvetienne“, „Baronesse Iselin“, „Necker“. This involvement went on despite the increasing abolitionist movements and was even supported by the Swiss government as in the Bericht des Bundesrates an den h. Nationalrath, betreffend Strafbestimmungen gegen Schweizer in Brasilien, welche Sklaven halten (1864). Daniel Bernstein, Paris, 23. Juni 2014 Zu Carole Angiers Artikel „Monuments Men“ in ZW Wr. 1/2014, S. 25. Wieder eine gediegene Nummer mit einer Fülle an Informationen und Bedenkenswertem! Mit Interesse las ich auch den Artikel von Carole Angier, immer wieder zustimmend nickend, habe mir dazu aber auch kritische Anmerkungen gemacht. George Clooneys Filme fand ich als kritischer Zeit-Genosse (pardon, so sehe ich mich) nie beachtenswert; schon alleine aufgrund seiner Werbung für die schädlichen Kaffee-Kapseln, deren Namen ich mich weigere niederzuschreiben, lehne ich ihn ab. Dass die Hollywood-Produktion Monuments Men wieder einmal aus der Sicht der US-Amerikaner ein undifferenziertes Bild zur Sicherstellung und Rückgewinnung der von den Nazis geraubten Kunstschätze zeichnet, war doch abzusehen. Altaussee liegt nicht „hoch in den Bergen“, auch die Ortsbestimmung „nicht weit von Berchtesgaden“ wirkt ein wenig konstruiert, es ist schon ein gutes Stück Weg zu Hitlers Sommerresidenz Berghof Obersalzberg. In die Welser Heide ist die Distanz dieselbe. Zum Widerstand der Partisanengruppe Willy-Fred um „Bliaseis“: Es ist nicht auszuschließen, dass die Widerstandskämpfer und deren Helferinnen (Resi Pesendorfer, Marianne Feldhammer, Leni Egger und Maria Plieseis) an der Rettung der Kunstgegenstände beteiligt waren. Abgesehen davon haben die Partisanen mit ihrem Stützpunkt im Toten Gebirge, den August 2014. 95