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geflüchteten Rabbiners bis zu den von Martin Buber erzählten chassidischen Geschichten — abgespielt haben soll. Mit Verblüffung habe ich ihn mehrmals gelesen und noch am selben Tag Prof. Thomas Wünsch meine Empörung wegen der Missachtung des Textes, dem ich Imprimatur erteilt hatte, zum Ausdruck brachte: „Ich gestehe, in meinem Artikel in einer Klammer die deutsche Übersetzung von Sadagora angegeben zu haben, aber nicht um die Verdeutschung eines Ortsnamens zu suggerieren, der immer Sadagora war und auch in allen deutschsprachigen Quellen als Sadagora erscheint. Gartenberg hieß ein russischer General, der während des russischtürkischen Krieges 1768-1772 sich an jenem Ort ansiedelte, der danach nach ihm - aber in slawischer Variante — genannt wurde.“ Die Antwort des Herausgebers, mit dem ich allerdings während unserer gemeinsamen Arbeit exzellent kommuniziert hatte, war alles andere als triftig — die willkiirliche Intervention in meinen Text wurde einerseits durch die grundlegende Entscheidung erklart, dass in allen Fallen, wo es sich um eine konkurrierende nationale Toponymie handle, die „neutrale“ deutsche Variante vorgezogen wurde, und andererseits durch den redaktionellen Spielraum, der den Herausgebern zur Verfügung stünde —, denn in diesem Fall BERICHTIGUNGEN Das Foto auf S. 5 von ZW Nr. 1/2014 stammt von Christel Wollmann-Fiedler (Berlin). In der Bildunterschrift in ZW Nr. 1/2014, S. 37, wurden die abgebildeten Personen vertauscht: Peter Pirker ist nicht links, sondern rechts zu sehen. „Besonders krass“ findet Karl Pfeifer (Wien) die „Fehler“ in Markus Vorzellners Bericht „Eichmann nach Jerusalem“ in ZW Nr. 1/2014, S. 62f Von 400.000 ungarischen Juden, heißt es da, seien 320.000 ermordet worden. Pfeifer verweist auf den ungarischen Historiker Läszlö Varga, der von „mindestens 550.000 jüdischen Toten“ schreibt. Offenbar bezieht sich die eine Opferzahl auf die aufdem Gebiet Ungarns in den Grenzen von 1938 lebenden Jüdinnen und Juden, die andere aber auf die Gesamtzahl jüdischer Holocaust-Opfer aus Ungarn selbst und den ab November 1938 annektierten Gebieten. Im Kontext der Reaktion des damaligen ungarischen Außenministeriums auf den Eichmann-Prozeß in Jerusalem und des Vorschlags, die Auslieferung Eichmanns nach Ungarn zu forden, dürfte aber die Anzahl derer, die in den völkerrechtlich anerkannten Grenzen Ungarns gelebt haben und die ermordet wurden, ausschlaggebend gewesen sein. Was sich auch aus dem Zusammenhang erschließt, leider aber nicht deutlich gemacht wurde. — Warum es zudem ein „krasser Fehler“ sein soll, einen SS-Obersturmführer einen SS-Offizier zu nennen, ist unerfindlich. - Wir danken für die aufmerksame Lektüre. — Red. bestand diese (relative) redaktionelle Freiheit in der reinen Willkür, aus der Phantasie einen „Ortsnamen“ zu schöpfen!! Der minimale Versuch, die Quellenlage zu Sadagora zu untersuchen — wenn nicht durch kurze Kontaktaufnahme mit dem Autor des Beitrags — hatte von Anfang an gezeigt, dass es im Falle von Sadagora weder eine nationale Konkurrenz in Bezug auf den Ortsnamen, noch eine deutsche Zwischen-“Alternative“ gab. In allen Dokumenten der österreichischen Verwaltung in der Bukowina, die bei manchen Ortsnamen die Tendenz zu ihrer „Anpassung“ zugunsten der deutschen Aussprache hatte, wird Sadagora (nur) in dieser Form festgehalten. Die Befürchtung, dass die Rumänen dem slawischen Ortsnamen einen „romanischen“ entgegengesetzt hätten, hat wiederum keinen Grund: der Ortsname fand schon Mitte des 19. Jahrhunderts seinen Weg als „Sadagura“ bis in die klassische rumänische Literatur (siehe die Komödie „lorgu de la Sadagura“ von Vasile Alecsandri) und der Anschluss der Bukowina an Rumänien 1918 hat daran nichts geändert. Andererseits wurde die als „politisch korrekt“ heraufbeschworene Regel mindestens einmal im Buch nicht respektiert: Es handelt sich um die Stadt Alba Iulia, deren Namen hier in der rumänischen Version angegeben wird, obwohl es neben dem konkurrierenden ungarischen Namen (Gyulafehérvar) auch einen deutschen Namen des Ortes gibt (Karlsburg). Das Ergebnis dieser Manier, mit Autoren und ihren Texten umzugehen, hat ein gutgemeintes Vorhaben ins schlicht Groteske verkehrt: Von der „Gartenberger“ Rabbiner-Dynastie Friedman zu sprechen, zieht sowohl meine als auch die gemeinsame Arbeit der Herausgeberschaft ins Lächerliche! Leider steht aber unter dem Artikel meine Unterschrift und theoretisch habe ich die Verantwortung für diese Blamage vor der fachlichen Welt zu tragen. Deswegen habe ich mich zu einem ersten (und schmerzlichen) Schritt der Distanzierung von einem Beitrag entschlossen, den ich nicht mehr als meinen anerkennen kann. Jede abweichende, mir willkürlich zugeschriebene Fassung im Verhältnis zu jenem Text, den ich mit allerletzten Korrekturen am 16. Februar 2011 an Prof. Thomas Wünsch gesendet habe, erkläre ich hiermit als nicht autorisierte Veröffentlichung. Prof.Dr. Andrei Corbea-Hoisie, Jassy, 12. März 2014 Herbert Kuhner Smoke and Fire / Rauch und Feuer Wo die anderen eine Institution sehen, sieht er oft nur eine provisorische Einrichtung, deren Fortbestand bloß auf schlechter Gewohnheit beruht. Kuhners erschütterter Blick erfasst eine zutiefst erschütterte Wirklichkeit. Er, selbst verwundet, zeigt uns die Ruinen und Narben. Und es ist nicht seine Sache, sich gleich ans Flicken der Risse zu machen, die sich für ihn auftun. Konstantin Kaiser Kuhners Gedichtband erscheint im September 2014 im Wiener Verlag PROverbis in Kooperation mit der Iheodor Kramer Gesellschaft. (136 S., Euro 18,-) August 2014 97