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zug nahm. Mossolow zufolge hätten sich die anwesenden 2000 „Arbeiter“ spontan erhoben und eine Wiederholung verlangt. Ob dieses Konzert im Rahmen der ASK stattfand, ist unklar, aber anzunehmen. Ende der 1920er-Jahre fand im Rahmen der ASK in Linz ein Massenspektakel nach sowjetischem Muster statt: mit Fabrik- und Schiffs-Sirenen, Einbeziehung des Publikums, revolutionärem Appell: „Internationale“ von Sirenen gespielt. Regisseur war Eduard Macku. Warum in Linz? Wie wurde die sowjetische Kulturentwicklung rezipiert? Dr. Christian Zech, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin. Studierte Politikwissenschaften und Geschichte in Mannheim und Hamburg; im Rahmen seiner Masterarbeit beschäftigte er sich intensiv mit der Exilpresse in den Vereinigten Staaten. Inzwischen promoviert er am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin über Siegfried Aufhäuser im US-amerikanischen Exil. Dr. Andreas Marquet, Archiv der sozialen Demokratie, Bonn. Studium Wirtschafts- und Sozialgeschichte/Neuere Geschichte und Politische Wissenschaft an der Universität Mannheim. Promotion 2014 in Mannheim. 2012 bis 2014 Archivar des P. Walter Jacob Archivs der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur an der Universitat Hamburg. Seit 2014 Referent im Archiv der sozialen Demokratie, Bonn. Nach Zerschlagung und Vertreibung: Die Politisierung der Arbeiterwohlfahrt im Exil Unmittelbar mit der ersten Emigrationswelle 1933 war der Bedarf nach Anlaufstellen im Bereich des Fürsorge- und Wohlfahrtswesens innerhalb der Aufnahmeländer evident geworden. Erfahrungen, Strukturen und personelle Netzwerke schienen in dieser Situation für eine Reorganisation bzw. Neugründung der Arbeiterwohlfahrt im Exil zu sprechen. Welche Strukturen sich nach deren schrittweiser Auflösung tatsächlich etablieren konnten, welche Aufgabenbereiche die Nachfolgeorganisation(en) der AW für sich definierte(n) und warum diese(n) innerhalb der von zahlreichen Akteuren geprägten Szenerie des Fürsorgewesens zunächst nur eine untergeordnete Rolle zufiel, soll anhand des Pariser Vorkriegsexils und des New Yorker Exils während des Zweiten Weltkriegs analysiert werden. Zentrale These ist, dass trotz der Unterschiede des französischen und des amerikanischen Exils die Politisierung der sozialdemokratischen Kulturorganisation AW kennzeichnend für diese Entwicklung war. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Zimmermann, geboren 1946 in Düsseldorf, Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft. Lehrtätigkeit in Tübingen, Siegen, St. Louis, Mo., Michigan Techn. Univ., Gastprofesssuren in der Ukraine, Bosnien (Sarajevo) und Ägypten Buchveröffentlichungen (u.a.): Literaturrezeption im historischen Prozess. München 1977; Television im Wandel der Zeiten. Frankfurt a. M. 1997; Navigationen. Studien zur Literatur- und Mediengeschichte im 20. und 21. Jahrhundert. Hamburg 2013. Veröffentlichungen zum Thema „Arbeiterliteratur“: „Auf der Suche nach einer literarischen Identität: das Proletariat als Thema der Literatur, die Literatur als Thema des Proletariats“ in: Propyläen-Geschichte-der-Literatur, Bd. V., Berlin 1984; „Arbeiterliteratur“ in: Deutsche Literatur zwischen 1945 und 199. Hrsg. v. H. A. Glaser, Berlin, Stuttgart, Wien 1997; „Friede den Hütten“ in: Zimmermann, Navigationen. Hamburg 2013. Drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern. Zerstörungen von proletarischem Klassenbewußtsein und Arbeiterkultur im 20. Jahrhundert. Teil | skizziert in welchen Formen sich Arbeiterkultur seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert artikulierte (z.B. Liedgut, Autobiografien, Vereinskultur, Pressewesen) und fragt, aus welchen Leitutopien sie sich speist und wodurch sie sich von der bürgerlichen Kultur unterscheidet. Dabei treten auch Probleme ihrer Orientierungssuche unter den Bedingungen ihrer Ausgrenzung als „vaterlandslose Gesellen“ ins Blickfeld. Teil II beschreibt die identitätsstiftenden Wertmuster von Arbeiterkultur. Dazu zähle ich Klassenbewußtsein, Solidarität, Fortschrittsoptimismus (Glaube an die Veränderung der Gesellschaft durch solidarisches Handeln), Bildung als Instrument von Befreiung aus Unmündigkeit (hier tritt auch der Konflikt zwischen individuellem Aufstieg aus der Arbeiterklasse und dem der Zielvorstellung einer kollektiven Befreiung der Arbeiterklasse in einzelnen Biografien ins Blickfeld). Als unverzichtbares Element von Arbeiterkultur wird darüber hinaus ihre Organisations-Orientierung angesehen. Als Methoden der Zerstörung dieser identitätsprägenden Wertmuster durch den Faschismus werden folgende Phänomene dargestellt: 1. Volksgemeinschafts-Ideologie 2. Führer- und Gefolgschaftsprinzip 3. Rassenideologie statt Klassenkampf 4. Politische Verfolgung, physische Vernichtung 5. Umfunktionierung und Manipulation von Sprache zum Zwecke faschistischer Gehirnwäsche (z.B. Volksgenosse statt Genosse ) Teil III skizziert Versuche der Wiederbelebung von Arbeiterkultur unter den Bedingungen des Kalten Krieges sowie der sich anschließenden Ost-West-Konfrontation, z.B. „Kumpel greif zur Feder“ - Bitterfelder Weg in der DDR oder in Westdeutschland die Gründung der Gruppe 61 sowie in den 1970er Jahren die Konstituierung der „Werkkreise zur Literatur der Arbeitswelt“. Alexander Znamenskiy. Der 1979 in Moskau geborene Musiker studierte Viola und Kammermusik an der Zentralmusikschule des Moskauer Konservatoriums. Danach studierte er von 1997-2005 Konzertfach Viola an der Universität „Mozarteum“ bei Prof. Thomas Riebl und Prof. Veronika Hagen in Salzburg mit dem Spezialfach Kammermusik beim Altenberg-Trio in Wien. Seit 2003 ist er in Wien tätig, gründete das „Razumovsky Quartett“ und ist Vizepräsident der „Razumovsky Gesellschaft für Kunst und Kultur“. Er singt und dirigiert in der russisch-orthodoxen Kirche zum hl. Nikolaus in Wien und ist außerdem Sänger des Schönberg-Chores. 2012 begann er das ordentliche Studium an der Musikuniversität Wien im Fach Dirigieren bei Prof. UroS Lajovié und Prof. Simeon Pikonkoff. 2013 gründete er die „Wiener Polyphoniker“- das europäische Integrationsorchester. „Die Wiener Polyphoniker“ ist das erste europäische JugendIntegrationsorchester, das durch Musik auf höchstem Niveau Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund zusammenführt, um durch ihre künstlerischen Leistungen der Integrationsthematik in der Öffentlichkeit ein positives Bild zu verleihen. November 2014 31