Ein Buch über die Irrtümer der Gedenkkultur und der yPrr 77 m
politischen Aufklärung, über Exil und Widerstand,
das Verhältnis der Gegenwart zu ihrer Vorgeschich¬
te, über neuen Irrationalismus, Krise und die Mög¬
lichkeiten der Literatur. In ihren Editorials erzählen
Siglinde Bolbecher und Konstantin Kaiser zugleich
die Geschichte einer bedeutenden Zeitschrift und
der Theodor Kramer Gesellschaft.
Für und wider in dieser Zeit
THEODOR KRAMER GESELLSCHAFT
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DRAVA Verlag
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Zwischenwelt 13: Siglinde Bolbecher, Konstantin Kaiser: Für und wider in die¬
ser Zeit. Die Editorials der Zeitschrift , Z2wischenwelt” (1993-2012)
Mit Beiträgen von Peter Roessler und Vladimir Vertlib. Wien, Klagenfurt/Ce¬
lovec: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft und Drava Verlag 2014. 192
Seiten. ISBN: 978-3-85435-753-7 Euro 21,¬
Überlebende litauische Juden haben Feldwebel
Schmid als Heiligen bezeichnet. Grund genug
vielleicht, sich zu fragen, wer dieser Anton Schmid
eigentlich war. Am Ende seines kurzen Lebens je¬
denfalls für die einen so etwas wie ein Held, für die
anderen nichts als ein Verräter. „Was die Reaktion _
unserer Familie und des Umfeldes in dieser Zeit Manfred Wieninger
anlangt, kann ich Ihnen sagen, dass die Familie Te Banalitat des Guten
natürlich mit gemischten Gefühlen reagiert hat. Feldwebel Anton Schmid
Sicher war sie einerseits stolz, andererseits wäre
es ihr natürlich lieber gewesen, er wäre ein ganz
normaler Soldat gewesen und wieder nach Hause
gekommen. Aus dem Umfeld gab es einige positi¬
ve, aber auch genug negative Reaktionen”, erinnert
sich Schmids Tochter Gertrude, die zum Zeitpunkt
seiner Hinrichtung 21 Jahre alt ist, Jahrzehnte
später.
Was war vor dem NS-Militärjustizmord an Anton
Schmid, vor seinem gewaltsamen, schandhaften a an een
Ende im Hof des Wilnaer Wehrmachtsgefängnisses
Stefanska? Dieses Buch versucht sich jedenfalls
daran, die Geschichte des Feldwebels zu erzählen,
m ; Manfred Wieninger: Die Banalität des Guten. Feldwebel Anton
ee wahrhaft es die Quellen, die Akten Schmid. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2014.
und Berichte nur zulassen. 192 Seiten. ISBN 978-3-901602-56-6. Euro 21,¬