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21 Brief, 29. August 1947 (AdK). Eine Antwort Martins ist nicht überliefert. Der schwerkranke Regisseur musste im Herbst 1947 wegen offener TB in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert werden, wo er am 13. Januar 1948 starb. 22 Kortner an Johannes R. Becher, 2. Sept. 1947 (AdK). 23 Zu Pommers Tätigkeit als amerikanischer Filmofhizier vgl. Johannes Hauser: Neuaufbau der westdeutschen Filmwirtschaft 1945 — 1955 und der Einfluss der US-amerikanischen Filmpolitik. Pfaffenweiler 1989, 443ff. und Ursula Hardt: From Caligari to California. Eric Pommer’s Life in the International Film Wars. Oxford 1996, 163ff. 24 Kortner an Erich Pommer, 26. Juli 1947 (AdK). 25 Joseph Schildkraut an Kortner, 1. März 1948 (AdK). 26 Brecht hatte unmittelbar nach seinem Verhör von dem Ausschuss für unamerikanische Aktivitäten am 30. Oktober 1947 die USA verlassen. Vgl. Lyon a.a.O., 451. 27 Kortner an Johanna Hofer, 6. Dezember 1947, zitiert nach Völker: Kortner a.a.O., 171f.. 28 Office of Military Government for Germany. United States. 29 Travel Orders for US Civilian Fritz Kortner, 16. Dezember 1947 (AdK). 30 Briefan Johanna Hofer, 27. Dezember 1947, zitiert nach Völker: Kortner a.a.O., 174f. 31 Carsten Ahrens: Der Jasager und die Neinsager. In: Das Theater des deutschen Regisseurs Jürgen Fehling. Hg. von Gerhard Ahrens. Berlin 1985, 214f. Ahrens zitiert einen entsprechenden Brief Fehlings an Kortner, Februar 1948. Die antisemitische Attacke gegen Kortner verschweigt Ahrens dezent. 32 Fehling hatte in Abwesenheit von Kortner bei einem Probenkrach gesagt, er würde lieber Kortners Grabstein in Auschwitz begegnen. Zitiert nach Völker: Kortner, a.a.O., 224 und 332. 33 Brief an Kurt Hirschfeld, 3. April 1948. Zitiert nach Völker: Kortner, a.a.O., 183. 34 Das drei Seiten lange Typoskript im Nachlass Kortners (AdK) wurde wahrscheinlich Ende 1947/Anfang 1948 geschrieben, es ist undatiert und ohne Uberschrift. Die folgenden Zitate aus diesem Typoskript. 35 Fritz Kortner: Letzten Endes. Miinchen 1971, 16. 36 Johanna Hofer an Erich Engel, 20. September 1946. In: Völker: Kortner a.a.O., 161. 37 Fritz Kortner: Aller Tage Abend. Miinchen 1959, 546ff. In der FBI-Akte über Brecht wird auch Kortner namentlich erwähnt: Brecht in den USA. Hg. v. James K. Lyon. Frankfurt/M. 1994, 113ff. Auch Klaus Völker nimmt an, dass Kortners Aktivitäten in Amerika und seine Freundschaft zu als links eingeschätzten Schriftstellern dazu beigetragen haben, sein Auftreten in Berlin zu verhindern: „Aufklärung ist wichtiger als Verurteilung.“ Zu Fritz Kortners Film der ruf. In: FilmExil, H.3/1993, 5-12, hier 7. 38 Titelblatt des Drehbuchs (Typoskript) im Nachlass Kortners (AdK). Ab jetzt: Drehbuch. 39 Vel. Hauser a.a.O., S. 443ff. 40 Die Objectiv-Film hatte als eine der ersten neu gegriindeten Filmgesellschaften eine Lizenz der amerikanischen Militärbehörde erhalten. 41 Josef von Baky hatte im „Dritten Reich“ als Regisseur musikalischer Unterhaltungsfilme Karriere gemacht und sich von Propagandafılmen ferngehalten. Sein größter Erfolg war 1942 der Ufa-Jubilaumsfilm Miinchhausen gewesen. Sein 1947 inszenierter Film Und über uns der Himmel war der erste deutsche Nachkriegsfilm mit amerikanischer Lizenz. 42 Richard König war bei der Ufa Buchhaltungschef und Produktionsleiter gewesen. 43 Die JEIA war eine Abteilung des amerikanischen Militärgouvernements und für den gesamten deutschen Außenhandel einschließlich der neu produzierten deutschen Filme zuständig. Vgl. Hauser a.a.O., 556f. 44 Johanna Hofer an Carl Zuckmayer, 24.Februar 1949 (DLA). Johanna Hofer betonte mit Blick auf die prozentualen Beteiligungendass der JEIA „bei Abrechnungen solcher Art nicht so zu misstrauen wäre wie einer Filmgesellschaft.“ Da der Film ein finanzieller Flop wurde, kann man davon ausgehen, dass Kortner keine weiteren Zahlungen erhalten hat. 45 Ausführliche Credits und Daten bei www.filmportal.de 46 Heinz Reinhard: Fritz Kortner über seinen Film ‚Der Ruf‘. Interview mit dem großen deutschen Schauspieler. In: Film-Illustrierte, 25. Mai 1948. 47 Helmut G. Asper: Max Ophüls. Eine Biographie mit zahlreichen Dokumenten, Texten und Bildern. Berlin 1998, 556ff. 48 Kortner hatte für den von der Universal 1943 produzierten Film das Drehbuch gemeinsam mit dem exilierten Regisseur Joe May geschrieben und selbst die Rolle des Widerstandskämpfers Bauer gespielt. Vgl. Helmut G. Asper: Filmexilanten im Universal Studio 1933 — 1960. Berlin 2005, 151-155. 49 Drehbuch, 34f. 50 Valerie von Martens hat in ihren Erinnerungen (Curt Goetz und Valerie von Martens: Memoiren. Stuttgart 1963, 436f.) Kortners Eintreten bei einer Emigrantendebatte geschildert. Das Kapitel hatte sie vor der Veröffentlichung Kortner zur Begutachtung geschickt (Valerie Goetz an Johanna Kortner, 24. April 1963, AdK). 51 Kortner: Letzten Endes a.a.O., 28. 52 Im Brief, 19. Juni 1949 an den exilierten Regisseur Joseph Glücksmann, der im Begriff stand, von New York nach Wien zurückzukehren, schrieb Kortner: „Lieber Glücksmann, ich will Ihnen noch schreiben, bevor Sie unser Vaterland verlassen, um in die Heimat zu fahren.“ Zitiert nach Völker: Kortner a.a.O., 185f. Hervorhebung des Verf. 53 Drehbuch, 75 und 75a. 54 Ebda., 563. 55 Kortner: Letzten Endes a.a.O., 28. 56 Die Schauspielerin Camilla Spira erzählte 1975 in der Fernsehsendung Filmemigration aus Nazideutschland von Günter Peter Straschek, dass sie mit Hilfe dieser Notlüge ihrer Mutter aus dem KZ Westerbork entlassen und damit vor dem Transport nach Auschwitz gerettet wurde. 57 Drehbuch, neu eingefügte Seite vor S. 141. Dieser Satz ist im Film nicht zu hören. 58 Ebda. Kortner nennt den Film Der Rufeinen „Sprachheimatfilm“. 59 Hilde Herrmann: Fritz Kortners Ruf an Deutschland. In: Rheinische Post, 10.6.1949. 60 Drehbuch, 143-148. 61 Die zweite deutsche Fassung ist im Drehbuch auf später eingefügten Seiten mit der Nummerierung 1-5 erhalten. Sie enthält nur den überarbeiteten Redetext. Dieser Text stimmt überein mit der englischen Fassung. 62 Die englische Fassung ist im Drehbuch auf zwei später eingefügten, nicht paginierten Seiten erhalten. Auf der ersten Seite ist oben links angegeben: „Nr. 259 (nur Ton).“ 63 In einem Vorbericht heißt es: „So sind zum Beispiel in die Vorlesungen des Professors englische Dialoge zwischen den amerikanischen Studenten eingefügt, die in wenigen Sätzen dem englischsprechenden Publikum das Wissenswerte des deutschen Vortrags vermitteln.“ (A. Schn.: Erster deutscher Film der Nachkriegszeit in zwei Versionen. ‚Der Ruf‘ mit Fritz Kortner. In: Filmpost, 1948. Zitiert nach: Deutschland in Trümmern. Filmdokumente der Jahre 1945 — 1949. Eine Dokumentation zusammengestellt von Klaus Jaeger, Helmut Regel. Oberhausen 1976, 116f.) Auch andere Kritiken bestätigen, dass in der 1949 gezeigten Filmfassung der Vortrag in deutscher Sprache gezeigt worden ist: Georg Zivier: Fritz Kortners Wiederkehr. Uraufführung des Films ‚Der Ruf in Berlin. In: Die neue Zeitung, 23.4.1949; E.PM.: Der Ruf. In: Filmdienst der Jugend. Düsseldorf, 10.6.1949, und M.G.: Film-Club Mainz: Fritz Kortners ‚Ruf‘. In: Allgemeine Zeitung (Mainz), 19.2.1951. (alle im Fritz Kortner-Archiv AdK). Es ist bislang jedoch nicht gelungen, eine Filmkopie mit der Rede in deutscher Sprache zu ermitteln. 64 Dies vermutet auch Völker: FilmExil a.a.O., 12. 65 Drehbuch, [1-5]. Vgl. Anm. 61. 66 Im März 1948 war in Deutschland der amerikanische Kurz-Dokumentarfilm Hunger in die Kinos gekommen, der mit Bildern hungernder Menschen im Nachkriegseuropa beginnt und den Deutschen zeigen wollte, dass sie nicht als einzige unter Nahrungsmittelknappheit litten: „Das Publikum zeigte sich bereits bei der Erstaufführung im Düsseldorfer Europa-Palast wenig geneigt, derartige Episteln über das leidige Thema ‚Hunger‘ entgegenzunehmen.“ schrieb Die neue Filmwoche (Nr. 13, 27.3.1948) über die Reaktion des Publikums. (Zitiert nach: Heiner Roß (Hg.): Lernen Sie diskutieren! Re-education durch Film. Strategien der westlichen Alliierten nach 1945. Berlin 2005, 128 (= Filmblatt-Schriften. Beiträge zur Filmgeschichte, Bd.3). 67 Drehbuch, 148. 68 Drehbuch, 150. 69 Drehbuch, 200. 70 Drehbuch, 202. Im Film sagt der Student Bertram (Charles Regnier): „Ich geh’ da mit.“ Das Motiv des Trauerzugs, der zu einem Triumphzug wird, hat Kortner auch in seinem 1938 im amerikanischen Exil geschriebenen Beethoven-Film Memory of a Hero verwendet. Vgl. Asper: Fritz Kortner a.a.O., S. 195f. 71 Brief an Berthold Viertel, 4. Juni 1948 aus Berlin (AdK). Viertel wollte bei der BBC Timon von Athen mit Kortner in der Hauptrolle inszenieren. 72 H.: München wartet auf den ‚Ruf‘. In: Die Abendzeitung, 26. Juli 1949. 73 Kortner:Letzten Endes a.a.O., 28. 74 Drehbuch, 170. 75 Drehbuch, 166. September 2015 31