Afamia Al-Dayaa
In den Herbst geworfen
Rot vom Sommer ist dein Mund.
Rot vom Sommer und voll neuer Worte:
Worte des Abschieds aus deinem Sommermund.
Nun, da ich weinen lernte, ist es zu spät.
Was nützte es, jetzt ein Geständnis anzustammeln?
J
„Lichtlos“ war deine Antwort zum Winter hin.
Ich schlief und es verfinsterte sich die Welt.
Das Griin deiner Augen wurde schwarz.
Noch dunkler muss wohl der Tod sein.
Regen kam heute.
Herbst wachst aus einem Monat dem anderen zu.
Wir stammeln uns an.
Gefühlsebbe.
Möwen kreisten, als erinnerten sie sich.
Woran?
Der Sand ist geduldig und spielt keine Karten.
Wo ich nicht bin, geht mir mein Schweigen voraus.
So gehe ich mit erhobenen Händen und ohne Geschlecht.
Das Licht der Sterne lastet auf Gehölz und Gestein.
Das Meer hält Abstand.
Die Nacht war voll von Mücken, Bären, Kugellampen.
Wir lachten. Wir verpflichteten das Meer, uns zu erheben.
Das Meer folgte uns.
Fast sichtbar war's in der Nacht und glänzte bis in die Zimmer.
Ich tastete mich in einer dunklen Kutte aus fremder Sprache zu
dir vor.
Das akzentbeladene Wort. Man konnte die Uhr danach stellen.
Das pünktliche Wort welkte.
Die Felsen lösen sich nicht mehr aus dem Sommer.
Der Tod ist der Kahn des Vergessens, das heimführt.
Wir sitzen darin mit eifrigen Händen,
Die das dunkle Wasser wie Ruder durchpochen.
Wir greifen das windschiefe Wasser: Es hält nicht.
Wir sind die Hände, die zaghaft im Freien schwingen.
Vor uns gabelt sich die Welt.
Sage nicht „Welt.“ Geschrumpft ist ihr Mund.
Wie ein Patient liegt sie da und muss sprechen
Von denen, die sie hasst und die sie liebt.
Nun aber schiebt sich ein seltsamer Ort vor ihr Auge.
Zu jenem Ort tastet sie sich auf Knien empor.
Wo Worte wandern sollten, greift Meer ihren Mund.