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André Combes Flucht und Hilfe Während des Spanischen Bürgerkriegs bewegten sich die Bezichungen zwischen den vier wichtigsten französischen und spanischen freimaurerischen Dachverbänden, dem „Großorient von Frankreich“ (GOdF), der „Großloge von Frankreich“ (GLdF), dem „Großorient von Spanien“ (GOE) und der „Großloge von Spanien“ (GLE), weniger auf politischer Ebene als vielmehr auf jener der humanitären Hilfe. Bindeglied dieser Bezichung war die Association Maconnique Internationale (AMI, Internationale Freimaurer Vereinigung), der ca. 30 Großlogen in aller Welt angehörten. Treibende Kraft der AMI war John Mossaz, Großkanzler der Schweizer Großloge Alpina. Die erwähnten französischen und spanischen Großlogen fühlten sich jedoch denselben republikanischen Idealen und Werten verpflichtet, bekämpften dieselben Feinde. Daher war die Betroffenheit über den Bürgerkrieg in Spanien in den französischen (oder belgischen) Logen sehr groß. Dementsprechend umfangreich gestalteten sich auch die Hilfsaktionen gegenüber den unglücklichen Flüchtlingen dieses Krieges. Die spanische Freimaurerei war wesentlich fragiler und gespaltener als die französische. Der GOE hatte in den 1930er-Jahren gerade einmal 4.000 Mitglieder, die GLE 1.000, der GOdF 30.000 und die GLdF 12.000. Ein starkes politisches Engagement der Freimaurer in Spanien kompensierte diese numerische Schwäche. So kamen ca. 140 linksliberale und sozialistische Abgeordnete der Cortes und einige Minister aus ihren Reihen. Und auch wenn die französische Freimaurerei großes Ansehen bei den spanischen Brüdern genoss, so gab es vor 1936 gerade einmal einen protokollarischen Austausch. Ausnahmen gab es in den Grenzregionen zwischen den beiden Ländern, durch rege Beziehungen zwischen einigen Logen. In Paris gab es in der GLdF die in spanischer Sprache arbeitende Loge „Plus Ultra“. Die GLdF hatte cher ein Nahverhältnis mit der GLE, weniger mit dem GOE, der wiederum dem GOdF näher stand. LT) ee a Marineoffizier und Freimaurer Ambrosio Ristori (1901 — 1936) bei der Verteidigung von Toledo gegen die Franco-Truppen, 1936. El comandante Ristori ist der fünfte von rechts und halt einen Revolver. Nach ihm wurde eine Loge in Frankreich benannt. Bild: http://toledogce.blogspot.co.at/2015/06/el-comandante-ristori.htm| Krieg in Spanien Der am 18. Juli 1936 ausgebrochene Krieg in Spanien war das heftig diskutierte Kardinalthema beim Kongress der AMI, der vom 28. bis 31. August in Prag stattfand. Die Ausführungen des Schweizers Louis Gertsch, welcher die GLE! vertrat und direkt aus Barcelona kam, wurden mit großer Spannung verfolgt. Er beantragte einen Beschluss, mit dem die Rebellion Francos aufs Schärfste verurteilt werden sollte. Dieses Vorgehen stieß jedoch auf Misstrauen aus den Reihen der Närodni Velikä Löze Ceskoslovenskä (Nationale Großloge der Tschechoslowakei), wo man einen einseitig Partei ergreifenden Aufruf ablehnte. Die Delegierten einigten sich darauf, den spanischen Brüdern den Ausdruck „brüderlicher und innigster Sympathie“ zu übermitteln. Weiters wurde festgehalten, dass „das Besänftigen der Geister und die Ruhe nur durch eine Demokratie, in der Freiheiten respektiert werden und Toleranz gezeigt wird, existieren kann“. Man sammelte Geld für die Familien der spanischen Brüder. Doch diese vorsichtige Haltung provozierte im September 1936 einen ziemlichen Wirbel im Großorient von Belgien und beim Konvent der GLdE. Die Delegierten des Konvents warfen der AMI vor, in ihrer Protestnote nicht zwischen der legalen Regierung und den Rebellen zu unterscheiden. Eine Kommission, die drei Stunden lang zu Spanien diskutierte, beschloss, dass die Urheber des Aufruhrs sanktioniert werden sollten. Gleichzeitig hoffte man, dass es bald Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien gäbe. Es wurde der italienischen Brüder Angeloni und Rietti gedacht, die auf republikanischer Seite gekämpft hatten und gefallen waren. Die Delegierten des GOdF in Prag erfuhren am 21. September 1936, dass ihre Organisation schon längst Geld an den GOE überwiesen hatte, und zwar die großzügige Summe von 15.000 Francs, und dass die einzelnen Logen aufgerufen wurden, ihrerseits weitere Spenden zu sammeln. Der Antrag zur Unterstützung der spanischen Brüder wurde einstimmig angenommen. Louis Gertsch gründete mit einigen Brüdern der GLE im Oktober 1936 in Barcelona das Komitee „Solidaridad pro-Espana Antifascista“ (Solidarität für das antifaschistische Spanien) unter der Leitung eines koordinierenden Zentralkomitees (COCENCOO) unter dem Vorsitz von Francisco Esteva Bertrans. Im Komitee wurde beschlossen, noch mehr Geldspenden zu sammeln, was dann ab Mai 1937 von Paris aus geschah.’ Am 2. Dezember 1936 beschlossen die Freundschaftsbürgen, die Verantwortlichen für die Beziehungen zwischen den Großlogen, in Bezug auf Spanien zusammenzuarbeiten. Die Berichte über die Gräueltaten der Franco-Truppen veranlassten die AMI zum Handeln. Bruder Hermann Fiel berichtete im Bulletin der Vereinigung, in Spanien genüge es wohl, Mitglied einer Loge zu sein, um von den Aufständischen hingerichtet zu werden. Unter den ersten Opfern befand sich Ambrosio Ristori, Großsekretär des GOE. Oktober 2017 35