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Lisa Fischer Komponieren als Lebenswille Auf: http://www.freemasons-freemasonry.com/history-spanish-freemasonry. html (14.10.2016). Isabel Pérez-Villanueva Tovar: La Residencia de Estudiantes: grupos universitario y de sehoritas, Madrid 1910-1936. Madrid 1990. Paul Preston: The Spanish Holocaust. Inquisition and extermination in twentieth-century Spain. London 2012. Alejandro Quiroga, Miguel Ängel del Arco: Right-Wing Spain in the Civil War Era: Soldiers of God and Apostles of the Fatherland, 1914-45. New York 2012. Bernd Rother: Franco und die deutsche Judenverfolgung. In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 2/1998, 189-220. Beiträge über Spanien, Francesc Ferrer i Guärdia, Karl Christian Friedrich Krause, Anselmo Lorenzo, in: Eric Saunier (Hg.): Encyclopédie de la francmaconnerie. Paris 2000. Grégory Tuban: Les séquéstrés de Collioure. Un camp disciplinaire au Chateau Royal en 1939. Perpignan 2003. Zu betonen ist nur, dass ich in meiner musikalischen Arbeit durch Theresienstadt gefördert und nicht etwa gehemmt worden bin, dass wir keineswegs bloß klagend an Babylons Flüssen sassen und dass unser Kulturwille unserem Lebenswillen adäquat war.! Viktor Ullmann 1944, Theresienstadt Biographische Blitzlichter Viktor Ullmann wurde 1898 in Teschen, einer schlesischen Grenzstadt der Habsburgermonarchie — heute Tschechien und Polen -, geboren. Sein Vater Maximilian (1861 — 1938), ein verdienstvollen Offizier der k.u.k Armee, und die kunstbeflissene Wiener Mutter Malwine Billitzer (1873 — 1940) waren beide vom Judentum zum Katholizismus konvertiert. Vor allem für den Vater erleichterte dieser Entschluss den beruflichen Aufstieg in der kaiserlichen Armee. Tatsächlich machte er als assimilierter Jude Karriere. Als Dank für seine Verdienste im Ersten Weltkrieg und durch diesen zum Invaliden gemacht, wurde der Kaisertreue noch in den Adelsstand erhoben, bevor man die Adelstitel offiziell verbot. Die Garnisonstadt Ieschen war zwar deutschsprachig dominiert, jedoch ebenso multikulturell durchmischt und von einer polnischen, ungarischen, tschechischen und jüdischen Bevölkerung bewohnt. Eine Regimentskapelle unterhielt immer am Sonntag ihr Publikum, und so wurde der kleine Viktor sicher schon früh mit Musik konfrontiert. Als er 1909, im Alter von elf Jahren, mit seiner Wiener Mutter in die pulsierende Metropole der Habsburgermonarchie zog, prägte ihn hier die musikalische Szene der Stadt. Sein Werdegang wurde jedoch ebenso durch die Aufbruchssimmung des Fin de siécle bestimmt. Das hochtalentierte Kind besuchte das Rasumowsky-Gymnasium und komponierte bereits mit dreizehn Jahren.” Als Jugendlicher diskutierte er die Artikel der Fackel von Karl Kraus, war Mitglied einer Wandergruppe und bewegte sich in den Kreisen der fortschrittlichen Jugendbewegung. Hier verliebte er sich in Anny Wottitz, die zusammen mit der gleichaltrigen Friedl Dicker die 1916 eröffnete Kunstschule des Johannes Itten besuchte. Die musikbegabte Friedl, eine später renommierte Bauhaus-Exponentin, trug bereits in Wien im privaten Kreis Ullmanns Lieder vor.” Beide werden einander als Häftlinge in "Theresienstadt wiedersehen. Hier wird Friedl Dicker-Brandeis mit ihrem rhythmischen Kunstunterricht unzählige Kinder zum Malen animieren und der Nachwelt durch die Zeichnungen der Kleinen ein berührendes Dokument der Lagertragödie hinterlassen, bevor sie zusammen mit ihrer Lehrerein in Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Ullmann meldete sich im Ersten Weltkrieg freiwillig als Soldat und machte an der Isonzofront in den blutigen Schützengräben grausame Kriegserfahrungen. Bereits während seiner Militärzeit widmete er sich der Komposition. Es entstanden zahlreiche Lieder und Streichquartette. Offensichtlich versuchte er auf diese Art, seine Kriegserlebnisse zu verarbeiten. Nebenbei stellte er 1917 eine eigene „Batteriekapelle“ zusammen, die er auch dirigierte.‘ Im Fronturlaub veranstaltete er Musik-Abende im Rahmen von Wohltätigkeitskonzerten zugunsten von Notleidenden und Kranken.’ Auch hatte er sein Testament verfasst, in dem er für seinen Grabstein eine Passage aus der Schlussszene von Richard Strauss‘ Oper Salome wählte: „Das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes.“ Eine ähnliche Aussage wird viel später, im Zweiten Weltkrieg, für den fast Fünfzigjährigen in seiner im Lager von Theresienstadt komponierten Oper Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung erneut wesentlich werden. Hier heißt es in einem Schlüsseldialog zwischen dem Liebespaar Bubikopf und Soldat: „Nun ist sie erblüht, die den Tod verschönt, die Blume der Liebe, die alles versöhnt.“” In der Realität der Kriegsereignisse von 1917/18 scheiterte jedoch seine Liebe zu Anny. Die SchönbergSchülerin Martha Koref, die gleichzeitig Mitglied einer gemeinsamen Wandergruppe war, wurde 1919 seine erste Frau. Bei dem Musikerneuerer Arnold Schönberg vertiefte auch Ullmann in dieser Zeit das musikalische Handwerk, verließ jedoch bald seinen prägenden Lehrer, um mit seiner Frau nach Prag zu ziehen. Hier erweiterte er bei seinem neuen Mentor Alexander von Zemlinsky sein kompositorisches Können. Zemlinsky, der in die Moldaustadt abgewanderte Wiener, wirkte in den Zwanzigerjahren Oktober 2017 49