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Wir trauern um Erika Bezdickova,
verstorben am 19. September 2020,
Brno (Brünn).

Erika Bezdickova
Mein langes Schweigen

Mit einem Vorwort von Olga Sommerova und
einem Nachwort von Rainer König-Hollerwöger

Aus dem Tschechischen von Pavla Vanovä

Eindringlich schildert Erika Bezdickovä, deren Schicksal mit
jenen Edith Brucks und Ruth Klügers vergleichbar ist, ihre Er¬
fahrung der Wiederkehr in ein Land, in dem die Ermordeten,
Verschleppten, Vertriebenen vielfach nicht vermisst, sondern
eher als Störung empfunden werden. Auch nach der Niederwer¬
fung des Nationalsozialismus stößt Bezdickovä als Jüdin und
Zeitzeugin auf Antisemitismus. Der tschechoslowakische Staat,
unbeteiligt zwar an den Verbrechen der Schoa, erweist sich als
ein Ort der Verdrängung, an dem eine offene Auseinanderset¬
zung mit dem Geschehenen erst nach dem Zusammenbruch
der neuen Gewaltherrschaft möglich wird.

Erika Bezdickovä (geboren 1931) und ihre Familie erlebten nach
1938 - als die Slowakei ihre Autonomie verkündet und zu einem
engen Verbündeten des Dritten Reiches mit faschistischer Prägung
wurde, Verfolgung und Verschleppung. Ihre Eltern wurden im
KZ Auschwitz ermordet. Sie überlebte Auschwitz. Im Mai 1945
auf dem Todesmarsch in Mecklenburg wurde sie von der Roten
Armee befreit und musste nun erfahren, dass bis auf die Schwe¬
ster alle Familienangehörige in Konzentrationslagern ermordet
worden waren.

Erika Bezdickovä: Mein langes Schweigen.

Aus dem Tschechischen von Pavla Vänovä
(Reihe: anders erinnern Band 8)

Euro 12,00

VIII anders erinnern

Erika Bezdickova
Mein langes Schweigen

Verlag der
Theodor Kramer Gesellschaft

Erika Bezdickova arbeitete nach
dem Zweiten Weltkrieg als Re¬
dakteurin im Tschechoslowaki¬
schen Rundfunk in Prag und als
Leiterin des Pressezentrums fiir
auslandische Journalisten der
Messe Briinn. Nach der Nieder¬
schlagung des Prager Frühlings
1968 musste sie ihren Posten
verlassen und war dann unter
anderem als Dolmetscherin tä¬

Erika Bezdickovä starb am 19. September 2020 in Brünn.