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Richard Schuberth: Lord Byrons letzte Fahrt. Eine Geschichte des Griechischen Unabhängigkeitskrieges. Göttingen: Wallstein 2021. 533 S. € 29,90 Chritian Stifter (Hg): Spurensuche. Nationalsozialismus und Volksbildung. Eine späte Annäherung. Spurensuche. Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung. 29. Jg. (2020). 231 S. € 18,50 Mit u.a. Beiträgen über “Volkisches Gedankengut in der Volksbildung” (©. Wawruschka); den Volksbildner Hermann Heller (B. Kapplinger); “Erwachsenenbildung zur Zeit der NS-Herrschaft in Osterreich” (Th. Dostal), Gleichschaltung der Volkshochschulen in Wien 1938-1945 (C.H. Stifter, R. Streibel); Volksbildner Hugo Iltis, Kritiker der NS-Rassenideologie (C.H. Stifter).—Eine spdte Pionierleistung! Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen (Hg): Zwischen Verfolgung und Volksgemeinschaft. Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Göttingen: Wallstein 2020. 147 S. € 18,Mit mehreren Aufsätzen über Kinder und Jugendliche in den KZs Bergen-Belsen und Ravensbrück Alexia Weiss: Jude ist kein Schimpfwort. Zwischen Umarmung und Ablehnung. Jüdisches Leben in Österreich. Wien: Kremayr & Scheriau 2021. 190 S. € 22,Mit Interviews mit Chanan Babacsayv, Mally Shaked, Susanne Trauneck, Ursula Raberger, Schlomo Hofmeister und Shoshana Duizend-Jensen. Manfred Wieninger: Sportmarchen. St. Polten: Literaturedition Niederösterreich. 164 S. € 15,30 Zeitschriften BücherSchau Nr. 221, 3/2020. Hg. vom österreichischen Gewerkschaftsbund. Redaktion: Georg Pichler. Wien: Verlag des OGB 2020. 146 S. Mit Beiträgen über die Gewinnerin des Dentschen Buchpreises 2020 Anne Weber, David Grossmann, Ruth Klüger. Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft 28.Jg. / Nr. 1, März 2021, 40 S. Mit einem Uberblick “Die Pariser Commune in der Literatur 1871-1949” von Alexander Hartl (S. 5-9), einem Beitrag über das “PartisanInnendenkmal am Persmanhof” in St. Ruprecht/Sentrupert (Karnten) von Jakob Holzer (S. 10-13) sowie einem Aufsatz über die Schauspielerin, Schriftstellerin und Regisseurin Hedda Zinner (S. 20-23) von Sabine Fuchs. Mittelweg 36. 30. Jg. Heft 2 April/Mai 2021. 141 S. € 12,- mit dem Schwerpunktthema “Widerständigkeit”. Briefe Zu Elisabeth Malleiers Erinnerung an Alexander Langer in ZW Nr. 4/2020, S. 14 4/2020, S. 5. Geschatzte Redaktion, Ein Artikel in der Nummer 4 des 37. Jahrgangs Ihrer Zeitschrift hat mich sehr erfreut. Er war von Elisabeth Malleier und dem Todestag von Alexander Langer gewidmet. Ich habe Alexander Langer noch in der Zeit seines Gymnasiumbesuchs kennengelernt und mit ihm längere Zeit zusammengearbeitet. Die damalige Basis war die Katholische Studierende Jugend, 98 ZWISCHENWELT in der er in Südtirol schr aktiv war und die durch ihn und andere auch gegründet wurde. Dann ist er seine eigenen Wege gegangen und ich habe den Kontakt verloren, bis zu jenem Zeitpunkt, wo ich als Vizekanzler der österreichischen Regierung für den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union einzutreten hatte. Wir hatten auch im Europäischen Parlament “vorzusingen”, wobei mich Alexander unmittelbar vorher kontaktiert hat, um mir Ratschläge zu geben, was ich dort tun soll. Diese waren nicht nur sehr wertvoll, sondern es war mir auch eine ungeheure Freude, ihn wiederzuschen. Seine innere Situation habe ich bei dieser späten Begegnung begriffen, versucht auch mit ihm Kontakt zu halten, was mir ein wenig gelang und dann geschah das, was wir alle wissen: er hat uns verlassen! Ich danke Ihnen für dieses Gedenken, denn er verdient es. Mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen Erhard Busek, Wien, 7. Jänner 2021 zu dem Beitrag von Martin Krist “Verstecktes im Weinviertel” in ZW Nr, 4/2020, S. 15 Lieber Konstantin Kaiser! Seit Jahren habe ich mich nicht mehr bei Dir gerührt, umso notwendiger ist es heute. Da in Martin Krists Artikel “Verstecktes im Weinviertel’? auch meine Heimatgemeinde Ulrichskirchen als Beispiel herangezogen wird und ich nur fiir sie sprechen kann, gebe ich einiges zu bedenken. Schon der Titel ist irritierend. In Ulrichskirchen ist nichts versteckt. Wenn Krist behauptet: “auch hier muss man suchen”, trifft dies sicher nicht zu. Sobald man vor der “Judenstiege” steht, steht man auch vor der Gedenktafel, beides mitten im Ort. Weiters sieht Herr Krist “die schon ziemlich angegraute und leicht verwitterte Gedenktafel”. Sie wurde zwar bereits 2003 auf meine Initiative hin angebracht, das ist nun bald 18 Jahre her, doch schen sie andere Betrachter im Gegensatz zu Herrn Krist völlig anders. Beispielhaft für deren Sichtweise kann man unter “Judenstiege Ulrichskirchen” zwei Versionen im Internet finden: a) Judenstiege— SAGEN.at Fotogalerie mit ausdrücklichem Lob des Autors namens Harald Hartmann für die Ulrichskirchner Initiative-und b) Ultichskirchen I Israel Orte. In beiden Fällen sehr schöne Bilder der Gedenktafel im Gegensatz zu Herrn Krists “verschrumpelter” Aufnahme in der “Zwischenwelt”. Zum Ort der Gedenktafel mokiert sich Herr Krist darüber, dass “sie neben einer Madonnenskulptur (!) angebracht” ist. Sein Rufzeichen scheint besonders darauf hinweisen zu wollwn, wie deplaciert dies ist, offensichtlich aber nur für Herrn Krist. An dieser Stützmauer befindet sich diese Madonnenstatue seit Jahrzehnten, als noch von keiner Gedenktafel die Rede war. Sollte sie nun wegen der Anbringung einer Gedenktafel, die den jüdischen Bürgern von Ulrichskirchen gewidmet ist, weggeräumt werden? Als anlässlich der feierlichen Enthüllung im September 2003 der von mir eingeladene und gut befreundete Rabbiner der Wiener Misrachi-Gemeinde, Raw Josef Pardess, diese Kombination sah, Marienstatue und jüdische Gedenktafel, fand er daran nichts Anstößiges, sondern hielt eine Darascha, die sich an der Zahl der Stufen der Judenstiege orientierte und nicht die Marienstatue bemängelte. Man sollte also nicht rabbinerhafter sein wollen als der Rabbiner. Bereits 2002 habe ich in den “Kulturnachrichten aus dem Weinviertel” meine ersten Forschungsergebnisse zum Fall “Die jüdische Familie Edelhofer aus Ulrichskirchen” unter dem Titel “Ulrichskirchen—Maly Trostinec einfach” veröffentlicht. Ich wünsche alles Gute im Neuen Jahr und verbleibe mit freundlichem Gruß, Leonhard Kiibschelm, Ulrichskirchen, 7. Jänner 2021 Vorerst die besten Wünsche für ein hoffentlich besseres 2021! Zum Editorial von ZW Nr. 4/2020 “Der bequeme Mythos vom ‘Opfer-Mythos’. Lieber Konstantin! Die letzten Hefte habe ich mit größter Begeisterung gelesen, speziell die Dezember 2020-Ausgabe. Und gerade bei dieser letzen kann ich nicht umhin, einige Anmerkungen zu machen. Es betrifft zum einen Deine nahezu Webersche Entzauberung des Mythos. Du schreibst, “dass man mit einem Mythos nichts erklären kann.” Dem Satz ist zum Teil durchaus zuzustimmen, doch erhebt sich freilich die Frage, wer mit dem Mythos nichts erkären könne. Bei demjenigen, der den Mythos zum eigenen Wohl benutzt, trifft das mit Sicherheit zu; doch von der Interpretationsseite her geschen, kann ein Mythos doch dies allerbeste Basis für Erklärungen überhaupt bieten, da er, besser als so manche psychologische Deutung, der er freilich jeden Weg ebnen kann, Motivationen, Befindlichkeiten und dergleichen zu entlarven vermag. Der Mythos entlarvt-er entlarvt die Mythenbenutzer, aber eben nur wenn wir ihn auch “erklären” lassen. Ich weil;, meine Sätze klingen sophistisch, aber der (Mehr)wert des Mythos ist doch der beste Indikator zu dessen “Entmythisierung”, wobei es-prinzipiell, wohl gemerkt-keinen Unterschied macht, ob man jetzt paradigmatisch von Orpheus, von Klytämnestra oder von Österreich als erstem Opfer spricht. Speziell, um auch diese antiken Muster hier in Bezug zu bringen, der überzeitliche Charakter eines Mythos, den Du ja in Bezug auf Österreich mit der Kernthese aus der Moskauer Deklaration sehr schön herausarbeitest, macht doch die Wirksamkeit, die “Substanz”, ja die Hartnäckigkeit desselben aus. Insofern finde ich schr wohl, dass man, parallel zu dessen Dauer, mit einem Mythos etwas desto besser erklären kann. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass jeder Mythos einen Erklärungsbedarf in sich trägt. Markus Vorzellner, Wien, 10. Jänner 2021 Sehr geehrte Damen und Herren, recht herzlichen Dank, dass Sie uns Ihre Zeitschrift “Zwischenwelt” zuschicken. Obwohl ich sozusagen der letzte Mohikaner bei der Vereinigung der Israelis mitteleuropäischer Herkunft e. V. (furchtbar langer Name) bin, freue ich mich jedes Mal, die Zeitung lesen zu können, und sie wird dann an die Bewohner eines der Elternheime der Vereinigung-wo ich auch wohne, im “Anita Miller-Cohen”Elternheim in Ramat Gan, zum Lesen ausgelegt. Allerdings habe ich eine Bitte an Sie. Ihre Lieferanschrift ist schon seit Jahren nicht mehr richtig. Man kann schon sagen, dass unsere Post ein Wunder vollbringt, die Ausgaben an die richtige Stelle zu leiten. Hier ist die richtige Anschrift: einfach Irgun Jeckes, Yigal Alon 157a. Tel Aviv-Jaffo. Eran Elijahu Ben Joseph, Tel Aviv-Jaffo, 7.2.2021