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te die einheimischen Nazis nicht mit den einmarschierten Nazis zu Herren gemacht. Er hätte nicht eine Atmosphäre geschaffen, in der man sagte: “Bringt eh nichts.” Das “Wir-weichen-der-Gewalt”, “deutsches Blut” schonen sollte, kostete in Österreich rund 250.000 Menschen das Leben, die im Krieg fielen, 64.000 Jüdinnen und Juden, die ermordet wurden, was 10.000 politischen Gefangenen, die im KZ ihr Leben verloren, 18.000 Menschen, die durch die NS-Militärjustiz ihres Lebens beraubt wurden. Nicht eingerechnet: alle, die nicht direkt starben, sondern an Krankheit und Verzweiflung. Alle, die im Exil krank wurden und starben, verarmt und hoffnungslos. 7. Februar 2022: Putin und Macron geben eine Pressekonferenz in Moskau. Putin stellt fest: “Die Behauptung, Russland verhalte sich zumindest aggressiv, entbehrt also jeglicher Logik.“ Fragt: „Wenn alle Frieden, Ruhe, Wohlstand und Vertrauen wollen, was ist dann falsch daran, keine Angriffssysteme in der Nähe unserer Grenzen zu stationieren? Kann mir jemand sagen, was daran falsch ist?“ Äußert angesichts des Unbehagens über Militärübungen mit 150.000 russländischen Soldaten im Osten und Norden und Süden der Ukraine Unverständnis darüber: dass sie als „Bedrohung durch eine russische Invasion“ gesehen würden. Betont: dass die Truppen „auf unserem eigenen Territorium“ bewegt würden. Fordert: Rückzug der NATO-Truppen hinter den Stand von 1997. Das bedeutet: Ehemals von der Sowjetunion hegemonialisierte Länder wie Bulgarien, Polen, das Baltikum oder Rumänien sollen auf ihren Schutz verzichten. Sagt über den ukrainischen Präsidenten: “Ob es gefällt oder nicht — halt es aus, meine Schöne”. Sieht: keinen Grund, warum sich die baltischen Länder durch die russischen Truppenbewegungen in Gefahr schen. Droht: „Fragen Sie Ihre Leser, Zuschauer und Nutzer im Internet: Wollen Sie, dass Frankreich in den Krieg mit Russland zieht?“ “Putin lässt Macron auflaufen”, titelt der Tagesspiegel am 8.2.2022 zu der Reise, die Macron als diplomatischen Erfolg verkauft. „NATO-Osterweiterung‘: Das Lieblingstopos von Putin und „russisches Narrativ“ (Claudia Major, NZZ, 8.4.2022), in Verwendung spätestens seit dem Jahr, als er 72 ZWISCHENWELT die Auflösung der Sowjetunion als “größte geostrategische Katastrophe” bezeichnete — in München, auf der Sicherheitskonferenz, man applaudierte. Es war nicht so, dass postsowjetische Länder nicht hellhörig geworden wären, dass sie nicht gewarnt hätten. Ausschluss der „NATO-Osterweiterung‘, also immerwährende Verweigerung der Aufnahme in das transatlantische Bündnis der NATO unabhängig und demokratisch gewordener Nationen, die einst von der Sowjetunion unterjocht wurden und dem Warschauer Pakt angehören mussten: Ein Gerücht. Es gibt keinen Vertrag. Es kann keinen geben. Die Wiedervereinigung der BRD mit der DDR: 3.10.1990. Die Auflösung der 26.12.1991. Gorbatschow hat sicher nicht über den Wunsch von Ländern, der NATO beizutreten gesprochen, als sämtliche Länder Sowjetunion: noch von der Sowjetunion beherrscht waren. Danach: War die Sowjetunion Geschichte. Wer von “russischer Einflussphäre” redet, redet dem großrussischen Imperialismus das Wort. Anfang März 2022: In der Ukraine seien Nazis am Werk, und „der Westen will sich die Ukraine krallen“, höre ich in einer linksautonomen Frauengruppe in Wien. Ich bin fassungslos: Seit einer Woche mordet die russländische Armee in der Ukraine, es ist kurz vor dem Internationalen Frauentag und noch immer zählt die Stimme der ukrainischen Schwestern im Widerstand nicht! Es ist nicht die kritische Linke, es ist der Satiriker Jan Böhmermann, von dem man etwas lernen kann: Wie war das noch einmal mit dem ukrainischen Nazi-Anschlag auf das Büro der Transkarpatischen Gesellschaft für Ungarische Kultur in Uschhorod? Auf den der ungarische Premierminister Orbän und der deutsche Journalist und AfD-ler Manuel Ochsenreiter prompt entsprechend dem Kreml-Spin „Ukraine ist der Aggressor“ reagierten? Ochsenreiter schrieb im rechtsextremen Blatt ,,Zuerst!“: „Wegen Anschlag auf Zentrale der ungarischen Minderheit: Budapest fordert OSZE-Mission in der Westukraine.“ Der 2. Strafsenat des Bezirksgerichts von Krakau-Podgörze hat inzwischen drei Polen wegen eines „lerrorakts“ in der Ukraine mit Haftstrafen bis zu drei Jahren verurteilt; Ochsenreiter soll polnische Rechtsradikale zu dem Anschlag angestiftet haben - im Auftrag des russischen Geheimdienstes. (taz, Brandanschlag in der Ukraine. Spur nach Deutschland. 24.3.2020.) Ochsenreiter hat zusammen mit dem mutmaßlichen russischen Spion Mateusz Piskorski den deutschen Ableger des polnischen „European Center for Geopolitical Analysis“ gegründet, das „Wahlbeobachter“ zu Abstimmungen in selbsternannte „Volksrepubliken“ entsendet, er soll für die Webseite des russischen faschistischen Ideologen Alexander Dugin geschrieben haben. (Süddeutsche, Terrorvorwürfe gegen chemaligen AfD-Mitarbeiter verdichten sich, 31.1.2019). 2014 beobachtete Ochsenreiter an der Seite Ewald Stadlers (FPÖ, BZÖ, Rekos) die „Wahlen“ in den ukrainischen „Separatistengebieten“, 2018 erklärte er in der „Komsomolskaja Prawda“, die Wahlen seien „besser als Wahlen in den USA“ (Der Standard, Brandanschlag in der Ukraine kostet Afd-Mitarbeiter den Job, 24.1.2019). Von Ochsenreiter werden wir nicht mehr erfahren: Er setzte sich nach Russland ab und verstarb am 18.8.2021. Todesursache: überraschender Herzinfarkt. Ochsenreiter wurde 45. Orbän hält am 24.7.2022 eine pro-russische anti-europäische Rede in Siebenbürgen. Orbän verwendet die Sprache der Nazis und auf dieser fußende Witze des Kreml: Es gebe eine Welt, „in der sich die europäischen Völker mit den Ankömmlingen von außerhalb Europas vermischen“. Dieser „gemischtrassigen Welt“ stünde das Karpatenbecken gegenüber, wo sich Ungarn, Rumänen und Slowaken vermischen: „Wir sind bereit, uns miteinander zu vermischen, aber wir wollen nicht zu Gemischtrassigen werden“. Zwei Tage später witzelt er über Gas und Nazideutschland. (Der Spiegel, Orbän empört mit Holocaust-Vergleich, 26.7.2022). Kurz darauf hetzt er bei einer Trump-Veranstaltung in den USA gegen Homosexuelle. Karten in Ungarn weisen das Burgenland als ungarisch aus. 19. Februar 2022, 58. Münchner Sicherheitskonferenz, Ansprache des ukrainischen Präsidenten: “Vor zwei Tagen war ich im Donbas, an der Demarkationslinie. Formal trennt sie die Ukraine von den vorübergehend besetzten Gebieten. In Wirklichkeit ist sie eine Grenze zwischen Frieden und Krieg. Auf der einen Seite ein Kindergarten, auf der anderen Seite das Geschütz, das auf ihn abgefeuert wurde. Auf der einen Seite eine Schule, auf der anderen eine Granate, die bald in den Schulhof einschlägt. Neben der Schule 30 Kinder. Sie laufen