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Shirley Campbell Barr Unsere_Geschichte Sie erreichte uns nicht in Kapiteln chronologisch wie es üblich ist sie erreichte uns nicht von Anfang an von der Wiege an von den ersten Schultagen an wir entdeckten sie nicht in Büchern als Spielzeug in Cornflakes-Packungen oder ähnlichen Dingen sie zeigte sich grausam und egoistisch versteckte sich wie eine Diebin und verwehrte uns Aufklärung und Teilhabe. Sie erreichte uns in unbekannten Sprachen bruchstückhaft in der Version der Feinde mit deren Gesichtern und deren Wahrheiten schmutzig ... leer zerhackstückelt sie erreichte uns in Fetzen barfuß von Kugeln durchsiebt und gedemütigt, als wir sie aufsammelten. Wir mussten aufbrechen wie mutige Kriegerinnen, um sie heimzuholen ihr die Tränen abzuwischen und die Hände sie neu einzukleiden und mit Stolz zu erfüllen ihr die Knie abzuwaschen und als wir fertig waren stellten wir sie in die Sonne und jetzt strahlt unsere Geschichte leuchtend stark und bewegt sich seither mit geradem Rücken und erhobenem Haupt. Entdeckung_ Ich entdeckte plötzlich unter meinen Ahnen eine Großmutter eine Frau eine lange Reihe singender Mütter und eine von ihnen gesäte Schwarze Erde und ich wuchs heran und wurde groß wie die Sterne und weit wie die Wege und fand mich als Frau als Schwarze Frau. Mein_Traum_ Auch ich habe einen Traum und ich hüte ihn in der Spielzeugkiste der Kinder und schreibe für ihn Gedichte über Tiere und Pflanzen und Reisen. Und eines Morgens fand ich ihn in der Wiege mit Händen und Haaren und Spielzeug und Hoffnungen und einem Leben voll von seinen eigenen Exkrementen und ich reinigte ihn und ließ ihn wieder schwimmen. Denn auch ich habe einen Traum und er hat zu tun mit Martin Luther King weil auch er Schwarz ist und er wächst er hat zu tun mit unserer Geschichte voller Siege mit unserer Haut ohne Narben mit unserem Schwarzsein, das wir täglich genießen er hat zu tun mit Gott und seinen Dornen. Er hat zu tun mit den Kindern denn Tanisha fragt täglich nach Afrika und in ihrer Unschuld fragen die Kinder, was Schwarzsein bedeutet. Mein Traum wächst weiter und füllt sich mit Geschichte. Auch ich habe einen Traum und ich möchte ihn teilen und neue Kinder für ihn begeistern weil es sich lohnt weil von Träumen zu sprechen sich anhört wie aufwachen wie Ferien mit Kindern wie Länder ohne Angst denn wenn ich Traum sage sage ich Morgen sage aufwachen und spreche von einem anderen Tag der besser ist als der meiner Großmutter und besser als meiner denn wenn ich träume träume ich und wenn ich träume lebe ich und wenn ich lebe liebe ich und dann lieben und träumen unsere Kinder und erwachen und singen und träumen und wenn die Kinder träumen bekommen die Träume Worte Worte, die lebendig werden und wahr. MAI2023 59