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Anmerkungen
1 Martin Pollack. Nach Galizien: Von Chassi¬
den, Huzulen, Polen und Ruthenen: eine imagi¬
näre Reise durch die verschwundene Welt Ost¬
galiziens und der Bukowina, Wien: Christian
Brandstätter Verlag 1984.
BUCHZUGÄNGE
2 Verena Dohrn. Reise nach Galizien: Grenz¬
landschaften des alten Europa. Frankfurt am
Main: Fischer Verlag 1991.
3 Zitat auf dem Klappentext von Sagnols Buch.
4 Siehe Helga von Loewenich / Petro Rychlo.
Bukowinisch-Galizische Literaturstraße. Do¬
kumentation zu einem deutsch-ukrainischen
Kulturprojekt. Czernowitz: Verlagshaus XXI,
2022, S. 236-241.
Marc Sagnol. Galizien und Lodomerien. Eine
Spurensuche / Aus dem Französischen von Andreas
Fliedner. Berlin: Kulturverlag Kadmos 2021, 238
S. Euro 23,27
Fokus! Jetzt! Maria Austria— Fotografin im Exil.
Focus! Click Maria Austria — Photographer in
Exile. Hg. vom Jiidischen Museum 2023, 125
S., Eu 24.90
Begleitbuch zur aktuellen Ausstellung des jü¬
dischen Museums bis zum 14.Jänner 2024 mit
Beiträgen der Kuratorin Andrea Winkelbauer
und dem Biografen Maria Austrias Martien
Frijns.
Maria Austria, geboren als Marie Karoline Oe¬
streicher, wuchs in Karlsbad als Tochter eines Arztes
auf und begann ihre Karriere in Wien. 1937 ging
sie in die Niederlande, wo sie ab 1943 versteckt
überlebte. Ihre Mutter wurde ermordet, ihr Bruder
Felix Oestreicher starb kurz nach der Befreiung in
Bergen-Belsen. Sein heimliches Tagebuch erschien
im Jahr 2000. Maria Austria fotografierte Über¬
lebende, den holländischen Hungerwinter für die
Agentur Particam, aber auch Theateraufführun¬
gen und Künstler wie Daniel Barenboim, Yehudi
Menuhin und Leonard Bernstein. Gezeigt werden
auch eindrucksvolle Fotos von ihren beiden Israel¬
Reisen, vom Versteck Anne Franks und von ihrer
einzigen Rückkehr nach Wien 1960.
EA.
„Ich will vom Leben 100%“. Jimmy Berg
(1909-1988): Komponist, Texter, Journalist.
Hg. von Veronika Zwerger, Wien: new academic
press 2023, 376 S. Euro 34,¬
Geboren 1909 als Symson Weinberg in Kolomea
(Galizien), aufgewachsen in Wiener Neustadt, trat
Jimmy Berg in den 1930er Jahren als musikalischer
Leiter der bedeutenden Wiener Kleinkunstbühne
„ABC“ in Erscheinung und war auch außerhalb
Österreichs ein schr erfolgreicher Komponist und
Texter für Schlager und Wiener Lieder. 1938 floh
ernach New York, wo er im Umfeld von Exilküns¬
Her:innen an Kabarettbühnen und Theatern wirk¬
te und u. a. mit Größen wie Hermann Leopoldi,
Leon Askin, Karl Farkas und Oscar Teller arbeitete.
An die beruflichen Erfolge in Europa konnte er
allerdings nicht wieder anschließen.
Ab 1947 begann er eine zweite berufliche Lauf¬
bahn beim Sender Voice of America, wo er in eigens
für die österreichischen Hörer:innen produzierten
Sendungen Persönlichkeiten wie Oskar Kokoschka,
Ernst Krenek oder Christa Ludwig interviewte.
Jimmy Berg starb 1988 in New York.
Dem Buch beigelegt ist eine CD mit grofsteils
unveroffentlichten Liedern, darunter Aufnahmen
mit der Stimme von Jimmy Berg und mit originaler
Musikbegleitung durch den Komponisten. (NAP)
Tadeusz Borowski: Willkommen in Auschwitz.
Erzählungen. Ausgewählt und übersetzt von
Artur Becker. Frankfurt am Main: Edition W
2023, 237 S., Euro 22.70
Erzählungen des polnischen Auschwitz-Über¬
lebenden Tadeusz Borowski (1922 — 1951), der
an den Folgen eines Selbstmordversuch starb.
Uberleben in der Tradition. Henry Deku
schreibt an Karl Löwith. Hg. und mit einem
Vorwort von Stephan Grotz. Mit zwei Birnholz¬
schnitten von Christian Tanhäuser. Ottensheim:
Edition Tanhauser 2020. 71 S. Euro 20,¬
Dieses Buch prasentiert sechs unpublizierte
Briefe, die sich im Nachlass von Karl Löwith be¬
finden. Geschrieben wurden sie zwischen 1936
und 1942 im englischen und amerikanischen Exil.
Ihr Verfasser ist der bis heute selbst in Fachkreisen
wenig bekannte Philosoph Henry Deku.
Gerd Kaminski: China und die Gelbe Gefahr.
Schiedlberg: Bacopa 2022, 544 S., Euro 39,80
Gerd Kaminski, der kürzlich verstorbene His¬
toriker und Soziologe hat sich ein Leben lang um
die österreichisch-chinesische Freundschaft bemüht.
Ein bisschen steht der Prachtband mit zahllosen
Abbildungen, den er nun posthum vorgelegt hat
in Widerspruch zu seinem Thema, der Aufklärung
über die in immer neuen Wellen anbrandende
künstlich geschürte Furcht vor der “Gelben Ge¬
fahr”, dem Ameisenvolk, das die Welt beherrschen
wird, wenn man ihm nicht Einhalt gebietet. Le¬
gitimiert wurde damit die unerhörte Brutalität,
‚ja Bestialität der Kolonialmächte gegenüber dem
chinesischen Volk. Zwischen dem Antisemitismus
und dem Gerede von der “Gelben Gefahr” besteht
zumindest eine Parallele in den Zeitperioden des
vermehrten Auftretens. Kaminski weist eine lange
Tradition nach, mit der man sich auseinanderset¬
zen müsste, bevor man ohne zu zögern in China
eine Bedrohung zu erkennen glaubt. KK.
Rudolf Kauders: Donauwalzer am Irawadi. Exil
in England, Kampf in Burma, Riickkehr nach
Wien. 2. Auflage. Hg. von Lilian Kauders. Wien:
Mandelbaum Verlag 2023, 308 S., Euro 25,¬
Mit einem Beitrag von Peter Pirker über
Österreicher:Innen in der Britischen Armee, 1939¬
1948 und zwei Beiträgen der Herausgeberin „Fa¬
milie Kauders - Chronik des Überlebens“ und
„Rudolfs Cartoons - Dokumente des Exils“. Der
Nachlass von Kauders wurde 2022 der Wienbib¬
liothek übergeben.
Sabine Kock: Topografie der Einbildungskraft.
(Re-)Lektüren aus dem Diskurs des Gedenkens.
Wien: Passagen Verlag 2022, 296 S. Euro 34,90
Tanja Maljartschuk: “Hier ist immer Gewalt.
Hier ist immer Kampf.” Klagenfurter Rede zur
Literatur 2023. Grafiken: Valentyna Pelykh.
Klagenfurt/Celovec: Edition Meerauge 2023,
32 S., Euro 12,¬
Mechthild Podzeit-Liitjen: darhéhung. elmsfeu¬
er. wir zwischen du und ich. Gedichte. Vorwort
von Jakob Helmut Deibl. Oberwart: edition lex
list 2022, 227 S., Euro 22,¬
Der Architekt Rudolf Reuven Trostler, sechzig Jahre
zwischen Wien und Jerusalem. Kuratorinnen:
Edina Meyer-Maril, Dana Gordon. Forschung:
Edina Meyer-Maril, Alexandra Klei. Übersetzer:
Uriel Adiv. Israel: Verlag der Galerie im Haus
des Architekten 2020. 218 S.
Katharina Riese: Podium Portrait 124. Ausge¬
wählte Lyrik. Hg.in der Reihe: Erika Kronabit¬
ter. Vorwort: Claudia Erdheim. Wien: Podium
2023, 64 S., Euro 6,¬
Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebens¬
geschichten und Dokumente. (Neuausgabe).
Göttingen: Wallstein 2023. 264 S. Euro 39,10
Zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung von
1933 erscheint nun neu bebildert und durchgängig
farbig gedruckt die Neuausgabe von Jürgen Ser¬
kes epochalem Buch »Die verbrannten Dichter«.
(Wallstein)
Erwin Strouhal: Gedenkbuch für die im Na¬
tionalsozialismus verfolgten Angehörigen der
Universität für Musik und darstellende Kunst.
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