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Veranstalter: Theodor Kramer Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der FrauenAG der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge) und mit dem psychosozialen Zentrum ESRA Koordination: Dr. Konstantin Kaiser (Theodor Kramer Gesellschaft), Mag. Siglinde Bolbecher (FrauenAG der öge) in Zusammenarbeit mit Dr. Sandra Wiesinger-Stock (öge) und Mag. Angelika Hirsch (ESRA) Ort: ESRA, A-1020 Wien, Tempelgasse 5. Zeit: Sonntag, 13. November 2005, 14.0019.00 Uhr, und Montag, 14. November 2005, 14.00-19.00 Uhr. Abschlussveranstaltung: Montag, 14. November 2005, 19.30 Uhr, ESRA, Textcollage zum Thema Rückkehr, zusammengestellt von S. Bolbecher und K. Kaiser (literarische und autobiographische Texte). Aus Wien wurden in der NS-Zeit mehr Menschen aus politischen und rassistischen Gründen vertrieben als aus irgendeiner anderen Stadt im deutschen Sprachraum. Die Flucht eines großen Teils der wissenschaftlichen und künstlerischen Intelligenz und der organisierte Massenmord an Gegnern des NSRegimes und den im Lande verbliebenen jüdischen BewohnerInnen der Stadt bedeuten einen ungeheuren Bruch in der kulturellen Entwicklung Wiens. Aus dem Exil Zurückgekehrte haben im wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Leben Wiens nach 1945 eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt. Dies obwohl maximal ein Zehntel der Vertriebenen gänzlich oder nur zeitweise nach Österreich zurückgekehrt ist. Die Erfahrungen der Zurückgekehrten sind ein Spiegelbild der demokratischen Entwicklung des Landes. Das große Thema der Rückkehr und NichtRückkehr aus dem Exil soll in Form eines „Gesprächs über die Rückkehr“ behandelt werden, das neben WissenschaftlerInnen vor allem auch Zurückgekehrten und den Kindern von Zurückgekehrten ein Forum zur Artikulation ihrer Erfahrungen gibt. „Rückkehr“ hat stattgefunden und findet statt in den verschiedensten Formen und aus unterschiedlichen Motiven: als politisches Engagement (Aufbau eines „Neuen Österreich‘) unmittelbar in den Jahren nach 1945; zur Wahrung geschäftlicher und beruflicher Ansprüche; als Suche nach einem Alterswohnsitz; als Sommerfrische; als Autorin oder Autor in Österreich erscheinender Bücher; als Beraterin oder Berater österreichischer Institutionen. Der Begriff der Rückkehr aus dem Exil muss daher breiter gefasst werden und nicht nur die mit einer dauernden Rückkehr nach Österreich zusammenhängenden Phänomene umfassen. Zur Teilnahme aufgerufen sind: — in Österreich lebende RemigrantInnen und deren noch im Exil oder in Österreich geborene Kinder; — Personen, die nach vorübergehendem Aufenthalt Österreich wieder verließen; — Personen, die bewußt nicht zurückgekehrt sind; — WissenschaftlerInnen, die sich wiederholt mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Die Anzahl der TeilnehmerInnen, die sich mit - vorbereiteten Beiträgen beteiligen können, ist mit 24 Personen begrenzt, die Redezeit aufjeweils 15 Minuten beschränkt. Sollten sich auf unseren Aufrufhin wesentlich mehr Menschen für eine Teilnahme interessieren, wollen wir im Frühjahr 2006 ein zweites „Gespräch über die Rückkehr“ organisieren. Der Saal bietet außerdem ausreichend Platz für ZuhörerInnen, ® die durch die ModeratorInnen in die Diskussion aktiv einbezogen werden können. Wir bitten Sie, uns einen Kurzüberblick (maximal eine Seite) der verschiedenen Stationen Ihres Exils mit einigen Angaben zu Ihren Tätigkeits- und Interessenbereichen zu schicken. Für wissenschaftliche Beiträge zum Thema der Rückkehr/Nichtrückkehr schicken Sie uns bitte ein kurzes Abstract (ebenfalls maximal eine Seite) mit Angaben zu Ihren Forschungsschwerpunkten und Publikationen sowie Instituts- bzw. Kontaktadresse. Ihren Teilnahmewunsch bzw. Ihr Abstract schicken Sie bitte bis zum 30. September 2005 an: Dr. Konstantin Kaiser bzw. Mag. Siglinde Bolbecher, Engerthstr. 204/40, A-1020 Wien, Tel. +43 1 7298012, Fax 7297504; Email: kaiser@theodorkramer.at bzw. bolbecher@theodorkramer.at Berichtigung In Ljubo Ruben Weiss’ Gedicht „Die letzte Chrysantheme von Wien“ (ZW Nr. 3-4, April 2005, S. 45) findet sich in der drittletzten Zeile der peinliche Fehler: ,,... an diesem geiligen Tag ...“ Gemeint ist heiliger Tag (Allerheiligen). Wir bitten um Nachsicht. Eva Wimmer (1924 — 2005) Die Theodor Kramer Gesellschaft trauert um ihr Mitglied Eva Wimmer, geb. Lorenz, die am 26. Februar 2005 in Wien gestorben ist. Sie war die Schwester von Valerie Lorenz-Szabo (1916 — 1996), die, selbst schriftstellerisch tätig (vgl. z.B. MdZ Nr. 4/1996, Nr. 3/1999), mit dem Lehrer und Lyriker Wilhelm Szabo verheiratet war. Jüdischer Herkunft, überlebte sie die NS-Zeit in „geschützter Mischehe“. Ein Fest für Hannah FischerExil - Pädagogik - Pyschoanalyse Mittwoch, 28. September 2005, 11-17 Uhr, Institut für Wissenschaft und Kunst, 1090 Wien, Bergg. 17 Mit Beiträgen von Siglinde Bolbecher, Traude Bollauf, Else Dorostkar, Eva Eppel, Karl Purzner u.a. Die Kinderpsychologin und psychoanalytisch orientierte Pädagogin Dr. Hannah Fischer feiert ihren 80. Geburtstag. Aus diesem Anlaß werden individuelle Erfahrungen und pädagogisch-wissenschaftliche Konzepte sowie kulturelle Traditionen thematisiert, die in Österreich in Lehre und Praxis jahrzehntelang fast eliminiert worden waren. Mit einem Kindertransport flüchtete Hannah Fischer 1939 nach London. Prägend für ihr weiteres Leben wurde die Aufnahme als „Irainee“ in Anna Freuds „Hampstead War Nurseries“. Wie bei der 1937 in Wien gegründeten „Jackson-Krippe“ verfolgte Anna Freud auch hier drei Zielsetzungen: Forschung — Ausbildung — Hilfe für sozial schwächere Familien. Erfüllt von Chancen einer offenen, integrativen und Kind-zentrierten Pädagogik, der „Lehre des Exils“, kehrte Hannah Fischer 1946 nach Österreich zurück. wo sie sich jedoch mit einer gesellschaftspolitischen Situation konfrontiert sah, die wenig Platz ließ für pädagogische Konzepte, wie sie im „Roten Wien“ unter Einbeziehung der MontessoriPädagogik und psychoanalytischer Ansätze vorhanden waren. Hannah Fischer, zuletzt Direktorin der Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen, bleibt in ihren späteren Tätigkeiten stets auf Anna Freud bezogen und wurde Initiatorin des 1981 eröffneten „Anna Freud-Kindergartens“. Konzept und Koordination: Siglinde Bolbecher (FrauenAG der öge), Ilse Korotin (AG biografiA) Zwischenwelt. Zeitschrift fiir Kultur des Exils und des Widerstands. Jg. 22, Nr. 1/2, August 2005. Eigentiimer, Verleger: Theodor Kramer Gesell schaft, 1020 Wien, Engerthstr. 204/14, Tel. 0043 (0) 1 7208384, eMail: office@theodorkramer.at. ISSN 1606- 4321. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1210 Wien. P.b.b. Zulassungsnummer 02Z030485 M.