per (wenn sich diese z.B. in der Früh wieder der
Kälte aussetzen) bricht.
Frank Tichy: Torberg. Ein Leben in Widersprü»
chen. Salzburg: Otto Müller Verlag 1995. 303
S., 68 348,-.
Heinz R. Unger: Wahl-Los. Lieder zur Lage.
Wien: Jugend & Volk 1994. 128 S. (Edition
protokolle).
Ich gratuliere Ihnen zur Nummer 2/1995 von
MdZ. ‚Innere Emigration‘ ist auch eines der
Grundthemen unseres PEN-Zentrums deutsch¬
sprachiger Autoren im Ausland. Es trifft auf
heute genauso zu wie auf die Nazizeit. Unser
Zentrum bemüht sich, zumindest in einem be¬
scheidenen Maße ‘Heimat’ für in ihrem eigenen
Land entfremdete Schriftsteller zu sein. Etwa
20-30 unserer Mitglieder, darunter einige aus
Österreich, gehören zu dieser Gruppe.
Fritz Beer, London, 15.10. 1995
(F. Beer ist Präsident des PEN-Zentrums
deutschsprachiger Autoren im Ausland).
... das Septemberheft der MdZ (Nr.2/1995) war
wieder einmal ganz grofartig in Inhalt wie
äußerem Erscheinungsbild! Ich finde, das sollte
ich als Leser nicht für mich behalten, sondern
aussprechen. Ich sammle ja diese Hefte; sie sind
Zeitschrift für Literatur des Exils und
des Widerstands °
A-1020 Wien Engerthstr.204/14
Erscheint vierteljährlich. Eigentümer, Verle¬
Wien, Obere Jungenbergg.27, Tel. (0222) 39 38
475. Druck: Hoffmann, 1020 Wien. Satz: Axel
Filippovits. Umschlaggestaltung: Astrid d’Au¬
zers. Drucklegung gefördert durch die Stadt
Wien, das Land Niederösterreich und das
Bundesministerium für Wissenschaft, For¬
schung und Kunst.
Herausgeber von MIT DER ZIEHHAR¬
MONIKA: Siglinde Bolbecher, Konstantin
Kaiser.
Redaktion: Evelyn Adunka, Siglinde Bolbe¬
cher, Konstantin Kaiser, Bernhard Kuschey,
Peter Roessler, Vladimir Vertlib. Tel. (0222)
2128012, Fax 2197504.
Preis der Einzelnummer: öS 45,- (DM 6,50).
Jahresabonnement 1996: 6S 140,- (Oster¬
reich), 6S 160,- oder DM 23,- (Ausland).
Konto: Theodor Kramer Gesellschaft, Bank
Austria Nr. 671 074 805. Abonnements und
Mitgliedsbeiträge in der Bundesrepublik
Deutschland bitte auf das Konto: Erika Ach¬
berger — Theodor Kramer Gesellschaft, Be¬
zirkssparkasse Heidelberg, Bankleitzahl 672
500 20, Konto Nr. 30 72550.
¬
für sich ein Werk über Exil, Literatur und Exil¬
literatur.
Günther Elbin, Louisendorf, 16.10. 1995
Zu,,Jargon der Unterschiedslosigkeit“ von Pe¬
ter Roessler in MaZ 3/1995, Seite 39.
Ich habe, wie Sie wissen, 1989 eine Kabarett
Bibliothek in 5 Bänden unter dem Titel ,, Klein¬
kunststücke“ im Verlag Quadriga (Weinheim)
herausgegeben, worin sich eine Reihe von un¬
bekannten Texten sowie einige Erstveröffentli¬
chungen finden. Zudem habe ich im vgs-Verlag
(Köln) einen Bildband über die Geschichte des
Kabaretts herausgebracht. Zu Hans Veigls
Buchtitel „Bombenstimmung‘ möchte ich nur
anmerken, daß ich 1987 eine Fernsehdokumen¬
tation zum Thema Unterhaltung im Dritten
Reich unter diesem Titel herausgebracht habe;
meine UFA-Revue, die 1992 im Berliner
„Iheater des Westens“ Premiere hatte, hieß
auch ,,Bombenstimmung“.
Volker Kühn, Berlin, 28.10. 1995
Die MdZ ist ein Faden besonderer Farbe im
Gewebe meines Alltags hier in Ben-Shemen.
Mein Leben hier liegt zwischen zwei Polen. Der
Jahrtausende gleiche Lauf der Natur, Pflanzen¬
und Tierwelt, Regen und Dürre, Ausgrabungen,
die das Leben der verschiedenen Menschen, die
auf diesem Boden während Jahrtausende gelebt
haben, zum Vorschein bringen — bewirken, daß
ich der Zeitweiligkeit meines Daseins bewußt
werde. Es mag für manche fremd klingen, aber
das Gefühl, nur ein kleines Kettenglied in dieser
so langen Kette zu sein, erzeugt in mir innere
Ruhe und die Identifikation mit der Natur, ja,
sogar mit den Feldblumen und deren kurzem
Lebenslauf.
Bücher, TV, Zeitungen und die MdZ bringen
mich wieder zur Aktualität und zur Involviert¬
heit ins Zeitgeschehen zurück.
Armin Verkauf, Kfar-Hanoar
Ben-Shemen (Israel), 30.10. 1995
Willkommen zur
„Grazie der Intellektuellen“
Hazel Rosenstrauchs neues Buch über die
„Grazie der Intellektuellen. Natascha und
der Faktor S.“ vorgestellt von der Autorin
und Siglinde Bolbecher.
Literaturhaus, 1070 Wien, Zieglergasse 26a
Mittwoch, 13. März, 20 Uhr
Neben den beiden in MdZ Nr.3/95, S. 6, ge¬
nannten Biichern der jetzt in Chicago lebenden
Lisa Fittko Mein Weg über die Pyrenäen und
Solidarität unerwünscht existiert auch ein Erin¬
nerungstext in der Anthologie Die Heimat wur¬
de ihnen fremd, die Fremde nicht zur Heimat.
Erinnerungen österreichischer Juden aus dem
Exil, erschienen 1993 im Verlag für Gesell¬
schaftskritik, herausgegeben von mir.
Adi Wimmer, Keutschach, 7. 11. 1995
Zu „‚Einnerung an Käthe Leichter“ von Margit
Wolfsberger (Rezension von Henry O. Leich¬
ters Erinnerungsbuch ‚Eine Kindheit“) in
MaZ 3/1995, S. 40f.:
Sie können sich denken, daß es, von meiner
Perspektive gesehen, viel zu sagen gibt; viel¬
leicht ergibt sich mündlich noch die Gelegen¬
heit. Allerdings hatte ich vor nicht ganz drei
Wochen meinen 90. Geburtstag und bin natür¬
lich nicht sicher, ob ich noch einmal die Reise
über den atlantischen Ozean schaffe.
Es ist mir aber eine Herzenssache, eine Sache,
die in dem Artikel steht, richtig zu stellen. (Es
gab einige Ungenauigkeiten, die aber nicht
wichtig genug sind, um darauf einzugehen). S.
40, dritte Spalte sind die Ausreisen der Leich¬
ters von Wien ins Ausland geschildert: ‚Otto
Leichter floh Ende März zuerst in die Tsche¬
choslowakei und später nach Zürich und Pa¬
ris.“ Etc. etc... In Wirklichkeit war es so: Aus
der Tschechoslowakei waren zehn gefälschte
Pässe nach Wien geschickt, die politisch beson¬
ders gefährdeten Menschen helfen sollten.
Zwei darunter waren für Otto und Käthe Leich¬
ter. Die Vereinbarung zwischen den beiden
war, daß Otto zuerst via Tschechoslowakei
nach Paris flüchten und Käthe ihm ein paar
Tage später folgen solle. Damals war es für
Henry (den Sohn Heinz), der 14 Jahre alt war,
noch möglich, ‚‚normal“ aus Wien abzureisen,
was er auch später tat; Franz (der jüngere Sohn)
war bereits beim Vater in Paris. Aus einem
unerklärlichen Grunde führte Käthe den mit
Otto sorgfältig besprochenen Plan nicht durch.
Angeblich wollte sie ihre Möbel ins Ausland
schicken, aber für eine politisch geschulte Frau
wie Käthe kann die Verzögerung nicht diesen
Grund gehabt haben. Der wahre Grund ist ein
mystery geblieben; sie nahm ihn mit in ihren
Tod. Als sie endlich so weit war, ihre Reise zu
planen, verriet sie ihren Abreiseplan einem
„Genossen“ Hans Pav, den sie auf der Straße
traf. (Gegen alle Regeln der Untergrundbewe¬
gung). Pav war aber ein illegaler Nazi gewesen
und verriet sie. Otto schickte mehrere Boten
nach Wien, um sie zu bedrängen, Wien zu
verlassen — aber... Otto war der Elternteil, der
die Kinder rettete und sie heil in die USA brach¬
te. Als ich Otto im Jahre 1942 kennen lernte,
hatte er die Vater- und Mutterrolle in rührender
und bewundernswerter Weise übernommen.
Else Leichter, New York, 11. 12. 1995