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21. Feb. 1946/UNAM, ARAM: Ruth Schönthal spielt mit dem Orchester der UNAM ihr Concierto Romantico 4. März 1946/BFDM: Vortrag Ernst Romer: Wie hére ich Musik? Musikalische Begleitung: Marcel Rubin 8. März 1946/ARAM im Radio: Vortrag Josef Foscht: Österreichische Probleme, Else Volk: Österreichische Musiker in Amerika. Musik: Ana Maria Feus, Ruth Schönthal, Marcel Rubin und Egon Neumann 22. März 1946/ARAM im Radio: Vortrag Else Volk: Österreichische Musiker in Amerika 11. Mai 1946/ARAM im Radio: Musikleben im neuen Österreich Mitte Mai 1946/(privat): Josefina Aguila singt Lieder von Ruth Schönthal und wird von dieser begleitet 25. Mai 1946/ARAM im Radio: Die Festspielstadt Salzburg 29. Juni 1946/ARAM im Radio: Brahms, der Wahlösterreicher 19. Okt. 1946/ Comité de Ayuda a Austria: Arelier-Fest. Conferencier: Otto Wiener. Mitwirkende am Varieté-Programm: Kurt Berci, Ron Chapman, Bruni Falcon, Paul Hermann, Dr. Egon Neumann, Alicia Noti, Luise und Charles Rooner, Charles Roger Stoner, Rosi Volk, Cissy Kraner und Otto Wiener. Jeden Ku-Ku Ecke Coahuila und Insurgentes | Tel, 14-27-56 Anmerkungen M. Patka 1 Musikalischer Zeitspiegel. Kammermusik in Amerika. In: Aufbau, 26.11. 1943 2 Christian Kloyber: Mexiko. In: Ursula Seeber, Alisa Douer (Hg.): Wie weit ist Wien? Wien: Picus 1995, 207-210 3 Erich Kleiber in unserer Mitgliederversammlung. In: Austria Libre 3(1944)3, 3 4 José Bach: Deutsche Kulturarbeit in Mexiko. Aus der Geschichte der Deutschen MusikVereinigung. In: Demokratische Post, 15.11. 1944, 3. — Ders.: Deutsche Kulturarbeit in Mexiko. Aus der Geschichte des deutschen Chors. 15.12. 1944, 3 Thomas B. Schumann mexikanischen Exil Ein Portrait Paul Mayer ist einer der vielen noch immer Vergessenen der deutschsprachigen Exilliteratur der Jahre 1933 bis 1945. Auch wenn er sicher nicht zur ‚ersten Garnitur“ der Exilautoren gehört, sondern mehr als Literaturvermittler im Exil und schon zuvor in der Weimarer Republik Bedeutung erlangte, verdient er dennoch ein Portrait, wie wir es im Nachfolgenden geben, zumal es — abgesehen von wenigen Hinweisen! — bislang keine Literatur zu ihm gibt. Außerdem auch haben wir hier ein weiteres Beispiel für die vielfältigen, meist irreparablen, tragischen Existenz-Brüche durchs Exil. Paul Mayer wurde am 1. November 1889 als Sohn eines erfolgreichen jüdischen Schuhfabrikanten in Köln geboren. Obwohl früh literarisch interessiert (schon als 13jähriger las er die deutschen Klassiker, aber auch Shakespeare und französische Romanciers), studierte er nach dem Abitur ab 1908 Jura in Berlin, München, Freiburg/Breisgau, Bonn und promovierte in Greifswald mit der Arbeit „Die rechtliche Bedeutung des Staatsgebiets für die Staatsbegründung historisch und dogmatisch dargestellt“. Während seines Referendariats am Amtsgericht einer kleinen rheinischen Stadt begann Mayer, Gedichte in Zeitschriften und Anthologien zu veröffentlichen. Nach dem Ersten Weltkrieg, den er zeitweilig in der Nähe von Wilna als Gefangenen-Betreuer und Aktenverwalter verbracht hatte, zog es ihn ins kulturelle Zentrum Deutschlands, nach Berlin. Ernst Rowohlt, der schon 1914 Mayers zweiten Gedichtband im Hyperion-Verlag herausgebracht hatte, engagierte ihn ab 1919 als Cheflektor seines zweiten Verlags. Dessen hohes literarisches Niveau wurde während der gesamten Dauer der Weimarer Republik entscheidend von Paul Mayer geprägt. Die Nationalsozialisten verlangten dann allerdings 1936 die Entlassung Mayers, was Rowohlt sehr schwer fiel, da er dessen literarischem Gespür, umfassendem Wissen und Kontaktfähigkeit in all den Jahren so viel zu verdanken hatte. Nach kurzer Lektorats-Tätigkeit beim Exilverlag Julius Kittl in Mährisch-Ostrau emigrierte Mayer schließlich — sehr spät — 1939 nach Mexiko, wo er sich zunächst als Buchhändler, dann immerhin als Sprachlehrer für Deutsch durchschlagen konnte. Seine Situation besserte sich erst ab 1941, als MexikoStadt immer mehr zu einem der wichtigsten Exil-Zentren wurde. So gehörte er mit Anna Seghes, Bodo Uhse und Egon Erwin Kisch zu den Mitbegründern des Heinrich-HeineKlubs, der für die Emigranten Lesungen, Vorträge, Konzerte und Theateraufführungen organisierte. Wenn auch nie Parteimitglied, arbeitete Paul Mayer doch mit den Kommunisten im mexikanischen Exil zusammen, weil sie ihm die effektivsten Möglichkeiten im Kampf gegen den Faschismus zu bieten schienen. Daher wurde er ab Mai 1943 auch Mitglied des Leitungsgremiums der Bewegung „Freies Deutschland“ und Mitarbeiter der gleichnamigen Zeitschrift. Seine bedeutsamste Funktion in der Geschichte der deutschsprachigen Exilliteratur begann allerdings, als er im Mai 1942 zum Lektor des Exil-Verlages „El Libro Libre“ (Das freie Buch) berufen wurde. Nach 1945 gelang ihmkein literarisches Comeback: Pläne, als Lektor im deutschen Sprachraum (bevorzugt bei Oprecht in Zürich) zu wirken, ließen sich nicht realisieren (und wieder bei Rowohlt, der ihn dazu aufgefordert hatte, zu arbeiten, mochte er sich nicht entschließen). Er blieb also in Mexiko und übersiedelte erst 1963 nach Zürich, wo er hauptsächlich sozusagen retrospektiv arbeitete, indem er einige Bücher über Ernst Rowohlt und seine eigene erfolgreiche Tätigkeit in dessen Verlag veröffentlichte. Paul Mayer starb am 6. März 1970 in Zürich -ohne daß die literarische ffentlichkeit je wieder nennenswert von ihm Kenntnis genommen hätte. Paul Mayers Bedeutung resultiert zweifelsohne weniger aus seiner eigenen literarischen Produktion, die ohnehin nur elf Buchtitel umfaßt, als vielmehr aus seiner vielfältigen Vermittler-Tätigkeit. Als Cheflektor des Rowohlt-Verlags, neben S. Fischer und Kiepen53