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In Transit, Anm. 14, S. 107-112).

69 Ballade vom armen B.B. In: Heller, In Transit, Anm. 14, S. 141.
70 New York: Macmillan, London: Collier Macmillan 1982, S. 199.
71 Staude spricht... In: Heller, Prosa in Versen, Anm. 58, S. 38 (dann
in: Heller, In Transit, Anm. 14, S. 105).

72 Milch, Salz, Salat. Stiltibungen zur deutschen Literatur von 1900
bis 1950. In: Ebda., S. 66-72.

73 Hexameter und Distichon. In: Heller, Emigrantenlitaneien. Alpha¬
bet. Sprachlehrerlyrik, Anm. 21, S. 93.

74 In: Heller, Prosa in Versen, Anm. 58, S. 35-55 (dann in: Heller, In
Transit, Anm. 14, S. 103-121).

75 In: Ebda., S. 57-75 (dann in: Heller, In Transit, Anm. 14, S.
123-134).

76 Aspekte der Satire. In: Ebda., S. 48-51.

77 In: Heller, Emigrantenlitaneien. Alphabet. Sprachlehrerlyrik, Anm.
21, S. 101-103.

78 In: Heller, In Transit, Anm. 14, S. 269-289.

79 In: Ebda., S. 45-47.

80 Ebda., S. 46f.

81 In: Ebda., S. 211-220.

82 In: Ebda., S. 251-255.

83 In: Ebda., S. 127. Morgensterns Gedicht im Wortlaut: “Ein Knie
geht einsam durch die Welt. / Es ist ein Knie, sonst nichts! / Es ist kein
Baum! Es ist kein Zelt! / Es ist ein Knie, sonst nichts. // Im Kriege ward
einmal ein Mann / erschossen um und um. / Das Knie allein blieb
unverletzt — / als wärs ein Heiligtum. // Seitdem gehts einsam durch die
Welt. / Es ist ein Knie, sonst nichts. / Es ist kein Baum, es ist kein Zelt.
/Es ist ein Knie, sonst nichts.“ In: Christian Morgenstern: Jubiläumsaus¬
gabe in vier Banden. Hrsg. v. Clemens Heselhaus. Bd 1: Galgenlieder,

Karl Kröhnke

Palmström und andere Grotesken. München, Zürich: Piper 1979, S. 23.
84 In: Heller, In Transit, Anm. 14, S. 127.

85 Wien. In: Heller, Emigrantenlitaneien. Alphabet. Sprachlehrerlyrik,
Anm. 21, S. 19f., hier S. 20 (dann in: Heller, In Transit, Anm. 14, S.
147f.).

86 Report of an Inbetweener (1985). In: Heller, In Transit, Anm. 14,
S. 72-78.

87 Muttersprache. In: Heller, Menschentiere, Anm. 14, S. 7 (dann in:
Heller, In Transit, Anm. 14, S. 146).

88 Ebda.

89 Peter Heller: “ 1938-1988“. Über ein Verhältnis zu österreichischer
Kultur und Literatur. In: Leben mit österreichischer Literatur. Begeg¬
nungen mit aus Österreich stammenden amerikanischen Germanisten
1938/1988. Elf Erinnerungen. Hrsg. v.d. Dokumentationsstelle für neue¬
re österreichische Literatur u. d. Österreichischen Gesellschaft für Lite¬
ratur. Wien: Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur
1990. (=Zirkular. Sondernummer 20.) S. 63-76, hier S. 68.

90 Anm. 20.

91 Anti-Poetik. In: Heller, In Transit, Anm. 14, S. 163.

92 Gedichtzyklus in: Heller, Prosa in Versen, Anm. 58, S. 17-23.
93 Gedichtzyklus in: Heller, Menschentiere, Anm. 14, S. 35-42.
94 Gedichtzyklus in: Heller, In Transit, Anm. 14, S. 153-170.

95 Sophistik. In: Ebda., S. 96f., hier S. 96.

96 Heller, Marcel, Anm. 67, S. 103.

97 In: Heller, Prosa in Versen, Anm. 58, $. 48-51, hier S. 49.

98 In: Heller, In Transit, Anm. 14, S. 155.

99 In: Heller, Menschentiere, Anm. 14, S. 44-46, hier S. 44.

100 In: Heller, In Transit, Anm. 14, S. 224-231.
101 Ebda., S. 227.

Heine und das deutsche Exil - ein gewagtes Patronat

„Trübe Gäste“ nannte Lion Feuchtwanger die Männer und
Frauen des deutschen Exils im Paris der mittleren dreißiger Jahre,
und doch - jenseits der Zumutungen, Leiden und Gefahren stif¬
tete Exil eine auch positive Identität. Aus dem Blickwinkel des
Flüchtlings belächelte etwa Hans Habe diejenigen, die „immer
noch fremd [sind] in London und Rom und New York, Gott hat
sie mit Provinzialismus geschlagen.“ Brecht befaßte sich in Ka¬
lifornien in selbstbewußter Familiarität mit den großen Emigran¬
ten der Literaturgeschichte, ob Ovid, Li-Tai-Po oder Dante. Frei¬
lich: Fehlten — um für eine ermutigende Perspektive einzustehen
- nicht gerade in Deutschlands Literatur und Geschichte die
populären Exulanten? Die man „zuhause“ wirklich vermißte,
und deren Wiederkehr dann emphatisch gefeiert wurde — wie
Maxim Gorki oder Victor Hugo?

Gewiß, doch war da einer, dessen Lebensweg und besondere
Rolle zur Identifikation ganz außerordentlich einlud, zumal ein
Großteil der Verjagten und Geflohenen zunächst in Paris sich
sammelte: Heinrich Heine. Der brillante Schriftsteller, der unservi¬
le, deutsche Freiheit einfordernde, daheim schikanierte und schlie߬
lich weggegangene, zu Paris aber von sämtlichen Literaturtouristen
aufgesuchte Homme des lettres — fast zwangsläufig wurde er Ge¬
genstand von Vorträgen und Rezitationsabenden, am „Tag des
verbrannten Buches“ wurde ein Heine-Preis verliehen, in Presse
und Funk waren ihm Beiträge in Fülle gewidmet, auch Monogra¬
phien wie die Max Brods. Hermann Kesten edierte mehrmals — in
Amsterdam/Stockholm, dann in New York — ausgewählte Texte
mit Nachworten, die Heines Aktualität aufriefen.

30°

„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher / Verbrennt,
verbrennt man am Ende auch Menschen“ , memorierte man nach dem
10. Mai 1933 aus seinem Schauspiel Almansor, und der Vers „Ich
hatte einst ein schönes Vaterland“ war in aller Emigrierten Mund.
Aber wenn man aus seinen ,,Nachtgedanken“ die Worte deklamierte:
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf
gebracht‘, so war das eben nicht eine von irgendwem und irgendwo¬
her bereitstehende Formel; mit ihr wurde auch persönlich der herbei¬
zitiert, der um ähnliches ähnlich gelitten und doch seine kecke Frech¬
heit nicht eingebüßt hat. Ludwig Marcuse, im Exil ständig mit Heine
befaßt, schrieb, daß die Emigranten von Heine „‚die besten Pfeile
gegen das Vater-Land [liehen], das gerade den Kinder-Mord im
größten Stil praktizierte“. Einer dieser Pfeile war der in mehr oder
minder gewolltem Mißverständnis gelesene Schluß der Heine-Schrift
„Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“, wo
prophezeit wird, es werde einst „krachen“ in Deutschland ,,wie noch
niemals in der Weltgeschichte“: „Es wird ein Stück aufgeführt wer¬
den in Deutschland, wogegen die französische Revolution nur wie
eine harmlose Idylle scheinen möchte“; und die Franzosen hätten
„von dem befreiten Deutschland mehr zu befürchten als von der
ganzen heiligen Allianz mitsamt allen Kroaten und Kosaken.“

Die Deutung dieser Vision ist bis heute strittig, alles in allem war
aber wohl doch die ungleich radikalere Umwälzung gemeint, die als
Tat auf die gründlicheren Gedanken deutscher Aufklärung folgen
müßte; und doch ist in dem Zusammenhang auch von der „‚germani¬
schen Kampflust“ und „Berserkerwut“ die Rede. (Übrigens ist der
Ton dieser Textpartie im ganzen der ernsteste nicht.) — Mit wieviel