Anmerkungen zu U. Prutsch
1 Hermann M. Görgen: Österreichisch-Tschecholowakischer Wi¬
derstand gegen Hitler. (Meine 3 Fluchtjahre in Österreich: 1935¬
1938). In: Deutsche Bibliothek, Exilarchiv 1933-45, E 92.311 (in der
Folge zitiert als DB, EB). Vgl. ders.: Die Odysee eines konservativen
Emigranten. In: Maximiliana. Zeichen des Widerstandes 1922-1987.
München/Wien 1987, S. 74-93. Vgl. ders.: Ein Leben gegen Hitler.
Münster 1997 (posthum). Für wichtige Hinweise bin ich Heinrich
Schuschnigg sehr dankbar.
2 Friedrich Heer: Der Kampf um die österreichische Identität. Wien
1981.
3 Vgl. Rudolf Ebneth: Die österreichische Wochenschrift „Der
Christliche Ständestaat“. Mainz 1976, S. 2.
4 Alfred Diamant listet die Gruppen der Monarchisten, Heimwehr,
die Spann- und Vogelsang-Schule auf. Vgl. Alfred Diamant: Die
österreichischen Katholiken und die Erste Republik. Princeton 1960,
S. 112. Vgl. auch Werner Suppanz: Österreichische Geschichtsbilder.
Köln/Weimar/Wien 1998.
5 Anton Staudinger: Katholischer Reichsmythos und Zerstörung der
parlamentarischen Demokratie in Österreich. in: Zwanziger/Dreißi¬
ger. Ausstellung des Vorarlberger Landesmuseums. Bregenz 1993,
S. 76.
6 Vgl. Werner Röder/Herbert A. Strauss (Hgg.): Biographisches
Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1. Mün¬
chen et.a. 1980, S. 402, 262.
7 Vgl. Ebneth, Christlicher Ständestaat, S. 8.
8 Foerster, seit 1933 im Exil, hatte das Studienjahr 1913/14 in Wien
verbracht, dort eine Neuordnung der Monarchie auf föderativer Basis
in seiner Publikation „Das österreichische Problem“ dargelegt. 1917
wurde er von Kaiser Karl I. und dem Völkerrechtler Heinrich Lam¬
masch zu einer Diskussion darüber nach Wien eingeladen. Laut Gör¬
gen habe Erzbischof Waitz zudem versucht, Foerster zum Übertritt
zur katholischen Kirche zu bewegen. Vgl. Görgen, Österreichisch¬
tschecholowakischer Widerstand, S. 1. Vgl. Friedrich Wilhelm
Foerster: Erlebte Weltgeschichte 1869-1953. Nürnberg 1953.
9 Vel. Brief von Waitz an Gorgen, 2. Juni 1935. In: DB, EB 92/311,
LA. 527.
10 Zum Geschichtsbild des Ständestaates vgl. Werner Suppanz: Ge¬
schichtsbilder im Ständestaat. In: Ursula Prutsch, Manfred Lechner
(Hgg.): Das ist Österreich. Innensichten und Außensichten. Wien
1997, S. 61-92.
11 Vgl. Ernst Wenisch (Hg.): Dietrich von Hildebrand: Memoiren
und Aufsätze gegen den Nationalsozialismus 1933-1938. Mainz
1994, S. 133. Hildebrand bemerkte, daß Görgen maßlos in seiner Po¬
lemik sei.
12 Vgl. Brief von Walter Breitenfeld an Görgen. In: DB, EB 92/ 311.
LA. 243. Breitenfeld hatte im März 1937 bei Zessner-Spitzenberg in¬
terveniert. Vgl. Brief von Görgen an Andrian. Ebd., I.C. 210.
13 Görgen besprach das Buch auch in seiner monatlichen Bücher¬
stunde im Salzburger Radio.
14 Vgl. Leopold von Andrian: Unveröffentlichtes Memorandum an
Otto von Habsburg. In: Deutsches Literaturarchiv (in der Folge zitiert
als DLA), Nr. 6903 (Ende 1936). Andrian kritisierte auch die Politik
Schuschniggs.
15 Vgl. Leopold von Andrian: Sinn und Wesen einer „Österreichi¬
schen Akademie“. In: Der Christliche Ständestaat (10. Oktober 1937)
40, S. 948-51.
16 H. M. Görgen: „Die österreichische Reichsidee von 1804 bis zum
Ende des Weltkrieges“. In: Wolf/Heilig/Görgen (Hgg): Österreich
und die Reichsidee. Wien 1937. Der Band wurde im legitimistisch
orientierten „Oesterreichischen Verlag für Kunst und Wissenschaft“
verlegt.
17 Constantin Frantz wandte sich gegen den deutschen zentralisti¬
schen Einheitsstaat, den Liberalismus, weil er organische Bande zer¬
störe, sowie gegen den Sozialismus, weil er zu sehr die individuelle
Freiheit betone; als Gegenkonzept propagierte er den Föderalismus.
Vgl. Görgen: Constantin Frantz und der Föderalismus. In: Maß und
Wert 3 (1939/40), 3, S. 323-344.
18 Vgl. Hermann M. Görgen: „Die österreichische Frage historisch
gesehen“. In: Mass und Wert (1938) 3, S. 352-356, hier $. 359f. Gör¬
gen zitiert T. Masaryk, der meinte, die Hinwendung zum Donauraum
bedeute die notwenige Sicherung österreichischer Eigenexistenz.
Vgl. S. 358.
19 Ebd., S. 359.
20 Brief Andrians an Görgen, Wien, 12. August 1936. In: DB, EB 92/
311 LA.209.
21 Vgl. Albert F. Reiterer, Vom Scheitern eines politischen Entwur¬
fes. In: Österreich in Geschichte und Literatur 1 (1986), S. 30.
22 Hermann M. Görgen: „Was ist deutsch?“. Frage an den toten Füh¬
rer. In: Der Christliche Ständestaat, 13. März 1938, S. 197-200. Vgl.
Der Frontkamerad 1 (1937) 1 (Juli), S. 1.
23 In legitimistischen Kreisen waren die Auffassungen über Schu¬
schniggs Monarchismus ebenfalls geteilt; eine Restauration hätte er
allein aus politischen Gründen nicht befürwortet.
24 Vgl. H.M. Görgen: „Bemerkungen zur Frage der österreichischen
Restauration“. In: DB, Exilarchiv, Nr. II.B.011.
25 Vgl. Spektator (Pseud.): „Gedanken zur monarchistischen Bewe¬
gung“ 5 (31.1. 1937) 4, S. 1. Hier wird zwischen Traditionalismus,
Monarchismus und Legitimismus unterschieden; letzterer strebt die
Restauration durch die Habsburger an. Zur Wiedergutmachung vgl.
Görgen: „Gefahren der Reichsmystik“. In: Der Frontkamerad 2 (Jän¬
ner 1938), S. 6.
26 Vgl. „Deutschland und Österreich im Donauraum“. In: DB, EB III
B.024a.
27 Görgen fand Briefe von HodzZa während seiner Recherchen zu ei¬
nem Buch über Franz Ferdinand in Artstetten. Vgl. Görgen, Österrei¬
chisch-Tschechoslowakischer Widerstand, S. 2. In der Exil-Zeit¬
schrift „Maß und Wert‘ veröffentlichte er 1938/39 einen Artikel über
„Tschechen und Deutsche.“ (Vgl. Jg.2, Nr.2, S. 215-226). Hod2a pu¬
blizierte 1941 in London „Federation of Central Europe“.
28 Ebd., S. 2.
29 Görgen an Andrian, Prag, 3. Juli 1938. DLA, Nr. 1517. Viktor In¬
gomar, Franz Mayer und Alfons Bernhard waren Mitglieder der Va¬
terländischen Front, sowie Gendarmerie- und Kriminalbeamte, die
von den ersten Verhaftungswellen in Salzburg betroffen waren. May¬
er war bis 13.3. 1939 in Dachau, Ingomar bis 6.1. 1939 (er starb 1944
und nicht 1938), Bernhard bis 23.5. 1944. Vgl. DÖW, Nr. 6893,
Nr. 18233, Nr. 18613, Nr. E 20.000.
30 Zur Emigration vgl. auch die Korrespondenz Görgen-Andrian, in:
DLA, Nr. 6411, in DB, EB 92/311, I.A. 209 und 1.C. 210.
31 Für Görgen wären u.a. für das Archiv folgende Personen in Frage
gekommen: Thomas Michels, Egon Wellesz, F. W. Foerster, Erich
Hula, Otto Maria Carpeaux, Joseph Roth, Georg Franckenstein, Cle¬
mens Holzmeister. Vgl. Brief Görgens an Andrian, Prag, 23.4. 1938.
In: DB, EB 92/311, 1.C.210. Görgen schrieb am 1. März 1939 an An¬
drian, daß der französische Unterrichtsminister Zay die Pläne, eine
Akademie in Lyon zu errichten, sehr begrüße. Ebd., I.A.209. Am
10. März 1939 schrieb Andrian an Görgen: „Ein Übergewicht der jü¬
dischen Mitglieder wäre auch unmöglich, — wenn man auch so her¬
vorragende Maenner wie Werfel u. Bruno Walter gewiß aufnehmen
sollte.“ Ebd., [.A.209. Görgen war derselben Meinung. Vgl. Brief an
Andrian, Zürich, 24.3. 1939. In: DLA, Nr. 1519.
32 Brief von Willibald Plöchl an Görgen, 15.1. 1939. (Privatbesitz
von Heinrich Schuschnigg, Wien).
33 Foerster lebte im französischen Exil, Hildebrand und Dohrn flüch¬
teten ebenfalls nach Frankreich. Ebd., S. 3. Seine Flucht beschreibt
Görgen in „Wie der Vatikan uns rettete“. In: DB, EB III B 147). Die
Flüchtlinge bekamen über Benes und Jaromir Kopecky, den ehem.
tschechischen Gesandten beim Völkerbund, tschechische Pässe; der
brasilianische Generalkonsul in Bern akzeptierte die deutschen Pässe
ohne den „J“-Stempel.