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meek a ln ei AN Spanghai, Gen 41 „Januar Shanghal B. 020. Krtsl.s Fol 4 Ur.5 a Betrifft: JUDE: MTU. IH SHANGHAT er u hingegessene. Judenkolonie- oe ee Beginn, Unfeng der Imigren Ten-Zuvian- A a cerung - Ore ak che Verteilung - Herkunf bac WED 5 länder - Beruisgliederung - “Organi sationen “WN. und Wirtschaftslage - Einstellung der JE b Aaifttiither” Zusammenfassung. Briefkopf und Betreff-Vermerk des Berichtes vom 11.1. 1940. Aus: Bundesarchiv Koblenz Schönheitssalons eröffnet sind und daß sich die Emigranten dem Leben im Fernen Osten anpassen. In Shanghai besteht nur eine Stelle, die sich durch die Juden nicht täuschen läßt, und das ist die hiesige Polizei, die hinter die Kulissen zu sehen vermag und damit seit einigen Monaten antisemitisch zu denken beginnt. Die Kriminalität in Eigentumsvergehen soll bei den Emigranten in den letzten Monaten um 30 v.H. gestiegen sein und die Not die jüdischen Mädchen zwingen, in die öffentlichen Animierlokale zu gehen, wo sie die Russinnen, die bisher dieses Gebiet beherrschten, durch Preisunterbietung herausdrängen. Mit Rücksicht auf die in der Hauptsache nur deutsch sprechende jüdische Bevölkerung in Hongkew hat die Polizei einige jüdische Polizisten (fünf unter 8.000 Mann) eingestellt. Im übrigen soll die in den Schottischen Logen zusammengeschlossene Polizeiverwaltung der Internationalen Niederlassung den Juden ablehnend gegenüberstehen. Dies wird aber wohl nur gegenüber den mittellos eingewanderten Juden zutreffen. Welche Entwicklung das neu zugewanderte Judentum in Shanghai nehmen wird, läßt sich heute noch nicht übersehen. Wohin ihre Zukunftswünsche zielen, kann man vermuten, wenn ihr laut gewordener Wunsch, eine eigne Selbstverwaltung zu haben, in Betracht gezogen wird. Doch dies sind alles Sorgen, die Shanghai später zu lösen haben wird. Für Deutschland selbst ist es im Augenblick wesentlich, von einer großen Zahl von Juden befreit zu sein, die noch weitere Rassenangehörige aus Europa nach sich ziehen können. 16 Lichtbilder aus dem Hongkewer Judenviertel werden beigefügt. Die Botschaft in Shanghai erhält Abschrift. [Unterschrift] Mann Aus dem Bericht vom 30. 6. 1940 An das Auswärtige Amt in Berlin Shanghai, den 2. Februar 1941 B. 70. Aktz.: Pol. 4 / 5a — 132 Anlagen — 3 Durchschlage Im Anschluß an den Bericht vom 30. Juni 1940 — B. 389 — tiber den gleichen Inhalt. Inhalt: Judentum in Shanghai. Zu- und Weiterwanderung — Wirtschaftslage — Presse — Einstellung zu anderen Nationen — Juden unter sich — Zusammenfassung. (...) Presse Die jüdische Presse hat sich in ihrem Bestande nicht wesentlich geändert. Die „Gelbe Post“ stellte Ende August — angeblich aus gesundheitlichen Gründen des Herausgebers — ihr Erscheinen ein, wobei mitgeteilt wurde, daß sie späterhin als eine Zeitschrift wieder erscheinen würde. Das ist aber bisher nicht geschehen. Die Abonnenten der „Gelben Post“ wurden von der „Shanghai Jewish Chronicle“ übernommen. Im Dezember ist dann eine neue Wochenschrift unter dem Titel „Der Mitarbeiter“ erschienen, die in ihren ersten fünf Nummern übersandt wird. In der ersten ist das beabsichtigte Programm umrissen. Seit dem 10. Januar (?) ist sie nicht mehr erschienen, angeblich nur vorübergehend. Die „Shanghai Jewish Chronicle“ folgt dem Programm der „Gelben Post‘ und hat durch Einrichtung eines besonderen telegraphischen „Ita“-Dienstes („Jüdische Telegraphen-Agentur“) ihre Bedeutung zu heben versucht. Das „8-Uhr-Abendblatt“ wandelt je nach dem Stande seiner Finanzen das äußere Gesicht durch Formatverkleinerung oder -vergrößerung. Die besonders bei der „Gelben Post“ zu beobachten gewesene und von der ,,Shanghai Jewish Chronicle“ übernommene Richtung ging dahin, den Emigranten die Einfühlung in Shanghai durch Mitteilung alles Wissenswertes zu erleichtern. Daher wurden neben lokalen jüdischen Angelegenheiten Belehrungen über Land und Leute und über die Verhältnisse in der Konzession, über die Mentalität der Chinesen und über die englische und chinesische Sprache veröffentlicht. Darüber hinaus ist deutlich das 67