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Es war ein großes Glück: Nachdem in der letzten Nummer dieser Zeitschrift (ZW Nr. 3/ 2000, S. 7) über das „Bildnis der Mme. Mitzuko Araki“ berichtet worden war, erinnerte sich die Malerin und Kulturwissenschaftlerin Astrid d’Auzers, dieses Gemälde Heinrich Rauchingers in einem Teilnachlaß Wilhelm Leglers gesehen zu haben. Sie hat im Rahmen des Instituts für Ästhetik und Recherche die Lebens- und Werkgeschichte des Malers Wilhelm Legler erforscht. Die Spuren dieses Bildes bis zu seinem ursprünglichen Eigentümer und Produzenten, dem Maler und Portraitisten Heinrich Rauchinger zurückzuverfolgen, erweist sich weiterhin als schwierig. Das Portrait war, wie berichtet, im vergangenen Herbst plötzlich in einem Auktionskatalog des Dorotheums aufgetaucht; die Versteigerung des Gemäldes wurde dann auf Initiative der Anlaufstelle für jüdische NS-Verfolgte der Israelitischen Kultusgemeinde von der Auktion zurückgezogen, um vorerst einmal die Provenienz des Portraits zu überprüfen. Wilhelm Legler war ein Schüler des berühmten Malers Karl Moll, der mit Alma Mahler-Werfels Schwester Margarethe verheiratet war. So sicher es ist, daß sich Rauchingers Gemälde einst in seinem Besitz befand, so ist doch zur Zeit noch völlig ungeklärt, wie es dort hinkam. Als Österreich 1938 Teil des Deutschen Reiches wurde, war Heinrich Rauchinger 81 Jahre alt, zu alt, um noch an Flucht und Emigration zu denken. Der nationalsozialistischen Vermögensverkehrsstelle gab er in einem Schreiben vom 10. Dezember 1938 bekannt, daß er erwerbslos sei und sein Vermögen 3107,14 Reichsmark, das entspricht heute einer Summe von etwa 155.000 Schilling, betrage. Weiters gab er an, „Gegenstände aus edlem Metall, Schmuck- und Luxusgegenstinde“ im Wert von 780,- Reichsmark sowie ein Wertpapier der „Oesterr. Trefferanleihe“ von 638,25 Reichsmark zu besitzen. Was mit den Bildern Heinrich Rauchingers tatsächlich geschah, ob er damals dieses für ihn zweifellos wichtige Werk der Mitzuko Araki und vielleicht auch noch andere Gemälde Legler einfach überlassen, oder ob der es angekauft hatte, ist also unklar. Während Heinrich Rauchinger und seine Frau 1942 mit dem ersten Transport nach Theresienstadt transportiert wurden und dort nach kurzer Zeit dem Naziterror zum Opfer fielen, war Legler, der 1938 mit dem Preis der Stadt Wien geehrt wurde, während der Naziherrschaft ein angesehener Maler, der mit den neuen Machthabern sympathisierte. Auch sein Sohn Willy, der längere Zeit ohne Beschäftigung gewesen war und von der Arbeiterfürsorge gelebt hatte, erhielt kurz nach 1938 plötzlich eine Anstellung als Architekt im Reichsbaubüro. Als 1945 die Wohnung Wilhelm Leglers und sein Atelier im 4. Bezirk samt zweitausend Kunstwerken, wozu auch eine kostbare Sammlung zählte, von einer Fliegerbombe getroffen wurde, zog er zu seinem Sohn in die Berggasse im 9. Wiener Bezirk. Dorthin wurden auch die Bilder gebracht, die Legler aus seinem Atelier retten konnte. Sehr bald nach dem Tod des Vaters im Jahr 1951 verkaufte sein Sohn Willy Teile der Sammlung an öffentliche und private Stellen, und in der nächsten Generation verteilte sich der Besitz noch einmal. Die Lage wird hier ziemlich unübersichtlich. Sicher ist bislang nur, daß das „Bildnis der Mme. Mitzuko Araki‘ bis vor einem Jahr in einen Teilnachlaß Wilhelm Leglers integriert war. Auch ob es sich um einen unmittelbar arisierten Besitz handelt, kann zur Zeit noch nicht gesagt werden; im Archiv der Republik findet sich außer dem oben zitierten Vermögensnachweis Rauchingers kein Dokument, das darüber Aufschluß gibt, was mit seinem Eigentum und mit dem Gemälde tatsächlich geschah; dies liegt, zumindest vorläufig, noch im Dunklen. Georg Rauchinger aber, der Sohn Heinrich Rauchingers, der sich so sehnlichst gewünscht hatte, das Gemälde Mme. Mitzuko Arakis noch einmal zu sehen, ist am 23. November 2000 im 94. Lebensjahr gestorben. (Wir bereiten einen Nachruf für das nächste ZW-Heft vor.) T Berseidhnis tiber das WBermögen von Juden nad) dem Stand bom 27. April 1938 aka olım. Meter (Wodnfin oder gewöhnlicher Aufenthalt) H-Manskihter — {Sue und Dorname) -Strage, plag ne OL. ” Angaben snr Perfon Id) bin geboren am . eh ER oe Ich bin Jude (§5 der Erfter Derordnung zum Reichsbürgergefes vom 14. November 1935, Reichsgefegbl. I 5.1333) und— deutfcer!) — ...... N — Staatsangehörigkeitt) fü feat m Da id) — Jude deutich hörigkeitt) Hofer-didet}— bin, habe Ich In dem nach ftehenden Dermögensverzeichnis mein gefanites iaiancitches und auglandi{des Dermögen angegeben und bemertett), Da-kh-Judef des-Staat bétiohelt-bin babeich-in-d Mole dan To, v ? Ich bin verheiratet mit . Paula Re engen geb. Vie (Maggoeaname der Eyplcan), Mein Ehegatte Ift der Raffe nah — Jüdifch !) lehäcifch— und gehört dee Meta. = he PL... Religionsgemeinfdaft an, Angaben Aber Das Bermögen I. Land- und forftisfrtfhaftlihes Bunen (ogt Ratettung Sift. 9): Wenn Sie am 27. April 1938 land» befahen nur aufzuführen, wenn das der Bemitteahune dienende Inventar Ihnen gehörte): u. dgl. find Act des gehen aa Pe Bei elgrı Hos herbage’ eas der Betcted nod) [Anderen gehörte; Die ded war ih Anteil? Gf) Lage des eigenen odet gepadhteten Wert Betriebs und feine Grdfje in Hektac? vB. ehatasoan tae, Ieipaicioe ae des Betriebs (Gemeinde — Gutebesith — und Hofaummer, Gactnert babe Berried. Deindaul aud grundbud und detaftermagige Besetchnung) Sif@erelbeicteb) RM 1 2 3 4 3 Sandeite eo fich Betrted edec um tine Pagtung el H. Srundoermögen (Grund und Woden, Gebäude) (oi. aniesung sm. 101: Wenn Sle am 27. April 1938 Grundoermdgen befafen (Grundftdcke, die nidt zu dem vorftehend unter I und nady= ftehend unter III bezeichneten Dermögen gebédrten): Lage des Grundftähs? Wert des ee hie (Gemeine, ‚Siebe und aan Grundftühs | wie pom war Ide Me lclarn diss pee ung) " RM ante? GB. */) 1 1 3 a Act des Gcundftühs? 6B. Elnfamittendaus, Mietoopngrundnad, walang) TD) ichtsutreffendes ift su durchftteicyen, Bermögensbergeihnis (DO D. 26. 4. 38).