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Zusätzlich erwarb das Ehepaar Loos unweit der Hauptstadt Buenos Aires ein Landhaus in Adrogu£. Es war ein traditionelles Haus, umgeben von Arkaden, die das Haus vor starker Sonnenbestrahlung schützten. Walter Loos behandelte die Außenschale des Hauses und seine Galerien behutsam, aber veränderte die Innenaufteilung der Räume. So öffnete er den zentralen Wohnraum mittels verglaster Durchbrüche in alle vier Richtungen zu einem schönen Park. In den vierziger Jahren sind Walter und Friedl sehr erfolgreich, jedoch als Unternehmer ungeschickt. 1946 lud die österreichische Regierung Walter ein, nach Wien zurückzukehren, um hier am Wiederaufbau und der Planung des teilweise zerstörten Wien teilzunehmen und bot ihm eine Professur an der Technischen Hochschule an. Beide Angebote schlug er aus. 1947 baute er ein Haus in Alta Gracia, in der Provinz Cördoba, zusammen mit dem Architekten Jacobo Glanzer und bereiste die USA und Europa. Im Manhattan Storage stellte er Möbel und andere Gegenstände aus. Sie bestanden aus Holz, Leder und argentinischen Webereien. Die Karriere von Walter Loos in Argentinien flachte nach einem fulminanten Beginn allmählich ab. 1958 wurde er vom Architekten Niemayer und dem Museum für Moderne Kunst in Rio de Janeiro eingeladen, eine Besichtigung von Brasilia durchzuführen. Seine Frau präsentierte im Museum ihre Werke. Danach folgte er der Einladung des Architekten Mies van der Rohe nach Chicago. 1962 verlich ihm die österreichische Regierung die Ehrenprofessur. Viele Ideen blieben unrealisiert, wie z.B. das Konzept „schwimmende Häuser“, das er für ein überschwemmungsgefährdetes Erholungsgebiet nahe Buenos Aires entwickelt hatte. Wegen der geringen Akzeptanz seiner Ideen, Konzepte und Entwürfe sprach er immer mehr dem Alkohol zu und starb schließlich 1974 in Buenos Aires, 26 Jahre vor seiner Frau. Nach dem Tod ihres Mannes, zog sich Friedl immer mehr zurück. Sie hatte durchwegs großen Erfolg. Ihre Kleider fanden zwischen 1941 und 1971 in vielen argentinische Filmen Verwendung. In ihren Entwürfen kommt ihre Vorliebe für reine einfache Linien, besonders durch Einbeziehung von nordargentinischer Folklore, zu Geltung. Ihre Kollektionen wurden in London und in den USA präsentiert. Bildnerische Werke stellte sie in Buenos Aires, New York (1955) und Rio de Janeiro (1958) aus. 2000 widmete ihr der „Centro Cultural Recoleta“ in Buenos Aires eine große Ausstellung, in der viele ihrer Werke als Modedesignerin, Malerin und Fotografin gezeigt wurden. Sie kuratierte diese Werkschau noch selbst, starb aber am 24. Juni 2000, bevor die Ausstellung am 27. Juli eröffnet wurde. Im Ausstellungskatalog schreibt Delfina Galvez de Williams: „Walter und Friedl haben auch Hüchtige und gemütliche Künste ausgeübt: Die Kunst des Lebens, die Kunst, Freunde zu gewinnen, die Kunst, Freunde zu bewirten“. In Wien kuratierte 2006 die Kunsthistorikerin Sonja Pisari die Ausstellung: ,,Walter Loos, Friedl Loos, Hermann Loos: Paraiso Argentino“. Hermann Loos Geboren in Wien 1921, kam der Halbbruder von Walter 1950 nach Buenos Aires. Hier wirkte er als Möbeldesigner und Architekt. Mit seinen Möbeln klassisch-eleganten Zuschnitts hatte er großen Erfolg. Er gestaltete in Mar del Plata auf einem quadratischen Gelände vier Wochenendhäuser, jedes mit einem unabhängigen 42 ZWISCHENWELT Eingang in architektonischer Einheit. Die vier Häuser weisen verschiedene Grundrisse und Größen auf. Sie waren so geplant, dass je zwei Wohnungen, gemeinsame Tragmauern hatten und auch Küche und Badezimmer so konzentriert sind, dass zwei Nasszonen entstanden. Diese Lösungen reduzierten die Baukosten beträchtlich. Loos trennte die Dächer von den Tragmauern durch verglaste Bänder, was dieser Einheit Leichtigkeit verleiht. Der gekonnte Umgang mit Raum, Höhen und Materialien stellt einen wichtigen Beitrag zur Architektur in Argentinien dar. Hermann Loos starb 2004 in Buenos Aires. Martin Eisler 1913 in Wien geboren, schloss er 1934 bei Oskar Strnad an der Kunstgewerbeschule das Studium der Architektur ab. Als Bühnenbildner wirkte er in Wien an verschiedenen Theatern und bei den Salzburger Festspielen. Im August 1938 erreichte er 24-jährig Argentinien in der Hoffnung, in einem jungen Land frei arbeiten zu können. Mit Walter Loos entwarf er Möbel im „modernen Wiener Stil“. Schon 1938 präsentierte er sie in einer Ausstellung der „Galerie Müller“. 1940 folgte die nächste im „Palais de Glace“. Nach einigen Jahren trennten sich die beiden Architekten, aber sie stellten weiterhin Möbel im „modernen Wiener Stil“ her. Seine ersten Kunden waren Emigranten auf der Suche nach exklusiven Möbeln, die nicht in Serie fabriziert waren. 1945 gründete er das Möbelgeschäft „Interieur Forma“ in der Calle Paraguay nahe der Calle Florida. Zehn Jahre später startete er die Serienherstellung von Möbeln. Er kontaktierte Florence Knoll, die ihm die Vertretung der „Firma Knoll“ 1960 für Brasilien und kurz darauf für Uruguay und Argentinien lizenzierte. Für ein junges Ehepaar italienischer Herkunft baute Eisler 1946 ein Haus mit Schwimmbecken im Bezirk Belgrano. Der Architekt erfasste den Wunsch seiner Auftraggeber nach italienischem Baustil im Außenbereich, im Inneren setzte er eine moderne Raumgestaltung durch. Im selben Jahr integrierte er ein Landhaus in Pilar mit Pool in bereits bestehende Bauten. 1969 nutzte er die Gelegenheit, eine Bauhaus-Ausstellung im „Museum der schönen Künste“ in Buenos Aires zu organisieren. Mit dem Bauhaus-Archiv in Berlin arbeitete er, vor allem bei Möbeldesignausstellungen, zusammen. Eisler gründete 1947 die „Asociaciön Amigos de la Musica“, der er vorstand, arbeitete als Bühnenbildner für das „Teatro Colön“, das ,, Teatro Argentino“ in La Plata und in Paris, London, Brüssel und Bregenz. In dieser Phase verließ Eisler den Stil der Wiener Moderne und schlug den Weg eines internationalen Stils ein. Sehr bekannt wurde sein „Rippenstuhl“ (1945). In Argentinien und Brasilien entstanden unter seiner Leitung mehr als zwanzig Bauwerke. Eisler starb 1999 in Säo Paulo. Hans Waloschek Waloschek wurde 1899 in Wien geboren, besuchte ab 1912 die Gewerbliche Fortbildungsschule, absolvierte eine Maurerlehre und arbeitete 1918 bei Prof. Carl Seidl an der Planung eines Mehrfamilienwohnhauses mit, sowie im Atelier des Architekten Georg Karau an Entwürfen für Wohnhäuser. 1920 wechselte er nach Leipzig, wo er bei Ing. Alfred Paats am Projekt und Bau eines Sportstadions mitwirkte. 1922 nach Wien zurückgekehrt,