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Lyrikreihe Nadelstiche
Siglinde Bolbecher

Nadelstich Es handelt sich zum Teil um schr persönliche
Gexlichte Texte, als wollte die Autorin sich darin eines
Raumes versichern, der nur der ihre ist, ein
Raum in dem sie ungeschützt der Einsamkeit
und dem Schmerz Ausdruck verleiht, aber
auch der Lust an der Sprache. Texte, die in
ihrer Dringlichkeit weit übers Persönliche
hinaus reichen.
Jan Kuhlbrodt zu Siglinde Bolbechers
Gedichten auf fixpoetry.com

Trude Krakauer

Das Einlassen auf die Gedichte in dieser Rei¬
he fördert eine Zerrissenheit, Aufmerksam¬
keit, oder schlicht: dialektisches Denken, dass
es einerseits notwendig ist, den Menschen im
THE900R Kenner Gedicht zu erkennen und andererseits dürfen

die Sinne nicht die Metaebene verlassen, da¬

THEODOR KRAMER
GESELLSCHAFT

mit die Tiefe in der Form aufgeht, bevor der
Asthetische Gewinn ein Wort, ein Bild, einen
Gedanken absticht. Grundvoraussetzung ist:

Phantasie und Lust auf Magie, bei der Inhalt¬
lichkeit, die je weiter sie in die Vergangenheit

Siglinde Bolbecher: Nadelstich.
Gedichte. Mit einem Nachwort von
Konstantin Kaiser und Herbert Staud.
Verlag der Iheodor Kramer Gesellschaft
2013. 96 S. ISBN 978-3-901602-50-4.
Euro 12,¬

Trude Krakauer: Niewiederland.
Gedichte. Mit einem Nachwort von
Siglinde Bolbecher. Verlag der Theodor
Kramer Gesellschaft 2013. 96 S.

ISBN 978-3-901602-49-8. Euro 12,¬
abrückt gegenwärtig bleibt.

Lydia Mischkulnig

Universalmuseum Joanneum

Bewegende
Künstlerinnen¬
Biografie

Mela Hartwig wurde 1893 in Wien als Tochter ds 19.03.-07.06.2013
jüdischen Soziologen Theodor Hartwig geboren. Zur Eröffnung

Der Tempel brennt
Mela Hartwig-Spira
(1893-1967)

heiratete sie 1921 den jiidischen Anwalt Robert Spira
und zog mit ihm nach Graz. Hier begann sie mit scharfer
Feder zu schreiben. Mit dem Roman Das Weib ist ein
Nichts feierte sie 1929 ihren größten Erfolg. Jedoch
verlor sie durch den aufkommenden Nationalsozialismus
ihr Publikum und fand eine neue künstlerische Identität
als Malerin.

1938 emigrierte das Ehepaar nach London. 1948 zurück,
erkannten sie leidvoll, dass sie in Österreich nicht
mehr erwünscht waren. Ein literarischer Neubeginn
im deutschsprachigen Raum blieb Hartwig verwehrt.
Erneut suchte sie in der Malerei ein Ventil gegen ihre
Frustration. Die Künstlerin starb 1967 in London. Wenige
Tage später nahm sich ihr Mann das Leben.

Diese Ausstellung wurde bereits im Winter 2011/2012
mit großem Erfolg im Österreichischen Kulturforum
in London präsentiert. Durch ein Kooperationsprojekt
des Universalmuseums Joanneum, der Steirischen
Gesellschaft für Kulturpolitik und der Steiermärkischen
Landesbibliothek ist es nun gelungen, diese

Schau in adaptierter Form auch in Graz zu zeigen.
Kurator: Gerhard M. Dienes

Eintritt frei

Steiermärkische
Landesbibliothek,
Veranstaltungsraum
Kalchberggasse 2
8010 Graz

T +43 316/877-4600
stlbib@stmk.gv.at

Öffnungszeiten
Mo-Fr 10-17 Uhr

Abbildung:

Öl/Leinwand/Faserplatte
Neue Galerie Graz
Universalmuseum Joanneum