Pallemand par Alexandre Cade. La Madeleine:
LettMotif 2014. 246 S.
Französische Übersetzung des 2009 im Verlag
der Theodor Kramer Gesellschaft unter dem Titel
„Wohin und zurück“ erschienenen Buches. — In¬
teressanterweise sind die drei Filme der Trilogie
nun in einer Kassette mit französischen Untertiteln
um Euro 25,- günstig zu erwerben, während sie
in deutschsprachiger Originalfassung bis auf den
dritten Teil nie lieferbar waren. Claude Lanzmann
sagt: „Welcome in Vienna ist ein einfühlsamer
und mitreißender Film, eine große Lehrstunde
in Geschichte, Filmkunst und Menschlichkeit.“
— Wenigstens liegt das Drehbuch auf Deutsch vor.
Volker Weidermann: Ostende. 1936 — Sommer
der Freundschaft. Köln: Kiepenheuer & Witsch
2014. 156 S. Euro 15,99 (D)
Weltuntergang. Jüdisches Leben und Sterben im
Ersten Weltkrieg. Hg. von Marcus G. Patka im
Auftrag des Jüdischen Museums Wien. Wien:
Styria Books 2014. 255 S. Euro 24,99
Gerhard Zeillinger, Karl Schuber: Oswiecim.
Reise nach Au. St. Pölten: Literaturedition
Niederösterreich 2013. 95 S. Euro 20,¬
Exil. Forschung. Erkenntnisse. Ergebnisse. Hg.
von Edita Koch und Henrike Walter. 32. Jg.
(2012), Nr. 2. 104.
Ein Schwerpunktheft zu Hans Sahl, mit Beiträgen
aber auch zu „Wieland Herzfelde und die deut¬
schen Exilverlage“ (Tobias Winstel) und einem
„Nachruf auf Arthur Feldmann“ (Christiane
Wywra).
Unvollständig blieben übrigens in ZW Nr.
3-4/2913, 5. 87, die bibliographische Angabe
zu dem im Weidle Verlag (Bonn) erschienenen
Gedichtband Hans Sahls „Die hellen Nächte“.
Das Buch hat 100 Seiten und kostet Euro 16,90.
Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft. 20.
Jg. (2013), Nr. 3 (September). 28 S.
Mit Aufsätzen über Mira Lobes Kinderbücher in
kommunistischen Verlagen von Manfred Mugrauer
(S. 17-22) und über Gerhard Fritschs Verhältnis
zur KPO von Helmut Rizy (S. 23-25).
Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft. 20.
Jg. (2013), Nr. 4 (Dezember). 24 S.
Mit einem Aufsatz von Winfried R. Garscha (S.
16-19) „Wie der ‚Völkermord‘ in die deutsche
Sprache kam“.
Nicht direkt auf einen Beitrag in ZW bezieht sich
der folgende Leserbrief, gerichtet an die Redaktion
des ORF-Radioprogramms Öl. Wir stellen ihn
zur Diskussion.
Betreff: ISLAMISTISCH
Was ich wirklich ernst und geradezu aus¬
schließlich zu kritisieren habe, ist: Bitte über¬
legen Sie die Wortwahl, die Verwendung des
ehrenbeleidigenden Begriffs ISLAMIST, IS¬
LAMISTISCH, auch heute [30.1.2014] bei
den Mittagsnachrichten wieder gehört! BITTE
NICHT MEHR VERWENDEN - UNSERE
SCHWIEGERKINDER SIND MOSLEMS
UND VIELE UNSERER FREUNDE: IN¬
TERKULTURELLER DIALOG IST UNS
EIN WICHTIGES ANLIEGEN!! FRIEDE!
In den meisten unserer Medien, Zeitungen,
Radio, TV, wird immer wieder bei Meldungen
über Anschläge in Asien, Afrika... neuerdings
auch in Russland durch terroristische Gruppen,
die einen eigenen Namen haben, die Bezeich¬
nung islamistisch, Islamisten verwendet, z.B.:
die islamistischen Taliban.
Die Verwendung des bösartig verallgemei¬
nernden Begriffs Islamist, islamistisch, für mich
das Unwort der letzten Jahre, in Reimzwang
und einem Atemzug mit Terrorist, terroristisch,
diskriminiert, kriminalisiert 400.000 Musli¬
me in Österreich und 1,3 Milliarden auf der
Welt — Islamophobie durch Islam-Bashing,
wie es auf „Newgerman“ heißt — Islamhetze,
angeheizt durch Verbalinjurien rechtspopu¬
listischer Politiker besonders vor Wahlen und
unverständlicherweise auch der meisten, sonst
sogar seriösen Medien.
Judentum, Christentum und der Islam haben
gemeinsame Wurzeln, sind die abrahamitischen
Religionen mit vielen Gemeinsamkeiten in ihren
heiligen Schriften. Wenn man die letzten 1500
Jahre des Christentums in obiger Vorgangsweise
analysiert, sind wir „CHRISTISTEN“ - so viele
Verbrechen geschahen, geschehen immer noch.
Gerald Kurdoglu Nitsche, EYE Literatur der
Wenigerheiten, Landeck (Tirol), 4.2.2014
Zu Franz Richard Reiters Vorstellung von Jakovos
Kambanellis „Die Freiheit kam im Mai“ in ZW
Nr. 2/2013, S. 9.
Ich habe das Buch erworben. Beim Lesen
stockte mir der Atem, wenn ich mir vorstell¬
te, was Kambanellis und seine Mitgefangenen
durchgemacht haben. [...] Ich ging damals in
Gmunden in die Oberschule und der Name
„Mauthausen“ war mir bekannt ... Daß dort
Menschen gefangen gehalten wurden, „Volks¬
schädlinge“ und „Politische“, wie es im offizi¬
ellen Sprachgebrauch hieß.
Und bei meinen Heimfahrten ins Ennstal
fuhr der Zug bei Ebensee direkt am Zaun des
Lagers vorbei und ich sah auch einige Häftli¬
ne in ihren gestreiften Anziigen. [,,,] Aber was
wirklich geschah - im Mai 1945, in den ersten
Zeitungen, die nach Kriegsende erschienen: Da
gingen mit die Augen auf. Die Bilder von den
Leichenbergen, die ausgehungerten Uberleben¬
den, die Berichte — es war kaum zu fassen, was
geschehen war, aber die Bilder logen nicht. [...]
Es ist mir noch gut in Erinnerung, daß ich mit
meinem Entsetzen allein war — seitens meiner
Eltern und anderer Erwachsener wurde nicht
darüber geredet. Kommentar meines Vaters
(evangelischer Pfarrer): „Es waren böse Men¬
schen.“ Damit meinte er die Nazis, aber das
war schon ziemlich alles. Er wußte sicherlich
mehr.[...]
Es wundert mich, daß Kambanellis’ Buch erst
jetzt in deutscher Sprache erschienen ist.
Gottfried Achbergen, Friedrichshafen, 12.2.2014
Unser Leser Reinhard Finck warf die Frage auf,
ob die von Inge Hansen-Schaberg in den An¬
merkungen zu „Erinnerung an Hanna Papaneks
bedeutendes Buch“ (ZW Nr. 3-4, S. 73-75)
angegebene Auflösung der Abkürzung OSE
denn richtig sei („Organisation pour la Sante
et Education“). Hanna Papanek ging der Frage
nach und schreibt uns nun:
OSE: Organisation gegriindet am 28. Oktober
1912 von jüdischen Arzten in St. Petersburg, russi¬
sches Zarenreich, als: Obshetsvo Zdravookranenya
Yevrieyev, Gesellschaft fiir die Gesundheit der
Juden, als OZE abgekürzt. In späteren Jahren
wurde die Abkürzung OSE meist beibehalten,
in verschiedenen Auflösungen je nach Sprache,
aber auch mit anderen Initialen, wie z.B. „TOZ“
(Towarzystwo Ochrony Zdrowia) in Polen (Ency¬
clopedia Judaica). In Frankreich wurde der Name
(Euvre de Secours aux Enfants (Kinderhilfswerk)
1945 offiziell registriert und danach allgemein
benutzt (S. Boussion, in: Faure, Hazan, Nicault,
Gardet, Hrsg., „Prevenir et guerir dans un siecle de
violences: LOSE et les populations juives au XXe
siecle“, in Vorbereitung, Paris 2014). Vor dieser
Zeit wurden in Frankreich mehrere andere Namen
benutzt, wie z.B. aufeinem Ausweis mit Foto von
Ernst Papanek (No. 51, ohne Datum, offensichtlich
1939): Union des Sociétés OSE pour la Protection
de la Santé, Section Francaise. Dort wird er als
Directeur Général de toutes les Maisons d’Enfants
genannt; das gedruckte Dokument ist unterzeichnet
vom Président und Secrétaire General, mit dem
Stempel Maisons d’Enfants Union OSE Direction