Die Archive der auf Spanisch arbeitenden Logen des GOdF
und der GLdF befinden sich in den Bibliotheken der beiden
Großlogen in Paris (16, rue Cadet und 8, rue Puteaux). Vor allem
die Unterlagen des Archivs der Loge „Ambrosio Ristori“ geben
Aufschluss über die in Spanien verbliebenen Freimaurer und
jene, wie Fernando Ramus, die zurückgekehrt sind. Sämtliche
Informationen zu den „spanischen freimaurerischen Familien“ der
Vorkriegs- und Nachkriegszeit, zur „agrupaciön de Logias Espa¬
nolas“, zum Leben und den Konflikten in den Logen, sämtliche
Zitate von spanischen Freimaurern, die Namen der Mitglieder
der Exillogen etc. stammen aus diesen Archiven. Alle Unterlagen
aus der Zeit vor 1945 können von allen Interessierten ausgeho¬
ben werden, die Unterlagen der Zeit nach 1945 sind meist nur
für FreimaurerInnen zugänglich. Pro Loge gibt es eine Box, oft
befindet sich in dieser jedoch nur wenig Material.
Konvente und Sitzungen des Verwaltungsrates des GOdF und
des Bundesrates der GLdF: 1936 bis 1952. Der GOdF gab ein
Bulletin heraus, welches an die einzelnen Logen verschickt wurde,
in dem die Protokolle der Konvente zur Gänze abgedruckt sind,
sowie häufig Informationen zum Spanischen Bürgerkrieg, zur
Arbeit der AMI, zu einzelnen maurerischen Aktivitäten und zu
den Beschlüssen des Verwaltungs- und des Bundesrates.
Bulletins der AMI (1936-1939). Das Bulletin erschien jedes
Trimester. Abgedruckt sind die Berichte der Konvente und des
Vorstandes sowie vereinzelt Artikel. So gab es in der Oktober/
November Ausgabe des Jahres 1938 den Bericht des Bruders
Fiel über Spanien. 1936 bis 1939 war Spanien zentrales Thema
der AMI. Gleichzeitig wurde bei den Jahresversammlungen des
GOdF und der GLdF viel über die AMI gesprochen.
Die sogenannten Archives Russes (Russischen Archive). Am
26. Juni 1940 hatte die Feldpolizei der Wehrmacht die Archive
des GOdF und der GLdF beschlagnahmt und in ein Schloss
nach Wölfelsdorf (heute Wilkanov) in Schlesien gebracht. Im
Mai 1945 kamen die Archive nach Moskau. Nach langen, 1992
begonnenen Verhandlungen wurden die Archive schließlich
2000 restituiert. Die GLdF bekam 224 Kartons zugestellt, der
GOdF mehrere hundert. Die meisten Unterlagen kamen aus
dem Archiv der sowjetischen Geheimdienste. Die Dokumente
wurden inventarisiert, sind jedoch noch nicht eingeordnet. Zu
den Flüchtlingen aus Spanien befinden sich in diesen Unterlagen
jedoch nur wenige Zeugnisse.
Sämtliche Vorträge über die internationalen französisch-spanischen
Beziehungen und über den Bürgerkrieg bei den verschiedenen,
von Prof. José Antonio Ferrer Benimeli organisierten Kolloquien
über die spanische Freimaurerei, befinden sich in der Bibliothek
des GOdE 16, rue Cadet, Paris. Sämtliche Vorträge zu Antif¬
reimaurerei, Freimaurer im Widerstand in der Region Toulouse
(aufgearbeitet durch ein Kollektiv von Brüdern) befinden sich im
Institut Toulousain d’Etudes Maconniques, 3bis rue de l’Orient,
Toulouse.
Übersetzung aus dem Französischen: Alexander Emanuely
Andre Combes, geb. 1939, ist
Direktor des „Institut d’etudes et
de recherche magonnique“ in Pa¬
ris und Redakteur der Zeitschrift
„Chroniques d’Histoire magon¬
nique“. Weiters ist er Kurator des
„Musee de la franc-magonnerie‘,
16 rue Cadet, Paris. Zuletzt hat
er mit Jean-Robert Ragache (His- ©
toriker und 1995-2001 Vizebtir- «
germeister von Rouen) ein Buch
über die Pariser Kommune und
die Freimaurerei geschrieben:
Commune de Paris: La franc¬
maconnerie dechiree, mars-mai
1871, Paris 2014. Weiters ist er André Combes: La Franc Maconnerie
Autor von: La franc-magonnerie SWS l’Occupation. Monaco 2013.
sous l’Occupation, Monaco 2013.
La Frane-Maconnerie
sous l’Oecupation
1 Die GLE wäre wegen nicht geleisteter Mitgliedsbeiträge vor Ausbruch des
Spanischen Bürgerkrieges fast aus der AMI ausgeschlossen worden, in Prag
hätte darüber abgestimmt werden sollen.
2 Einer der Leiter des COCENCOO, Doktor Santiago Vivancos, Direktor
eines Kindersanatoriums in Barcelona und Dep. Großmeister der GLE wird
im September 1939 wegen seiner Mitgliedschaft hingerichtet.
3 Siehe die Erläuterungen zum Bulletin der AMI und des GOdF in „Zu
den Quellen“. Der Autor konnte nicht die genaue Quellenangaben für die
Zitate nachliefern, da er sich bei Redaktionsschluss nicht in Frankreich
befand. Seine Zitierweise ist jedoch in wissenschaftlichen Publikationen in
Frankreich durchaus üblich. Ende 2017 wird André Combes in den Editions
Dervy sein neues Buch über die Freimaurerei in Frankreich zwischen 1914
und 1968 herausbringen. Der hier veröffentlichte Text ist die Übersetzung
eines Auszugs aus diesem Buch.
4 Martinez Gil, Großmeister des GOE und Jose Ballester Gozalvo Großse¬
kretär der GLE vertraten ihre Obödienzen.
5 Zwischen 1936 und 1940 organisierten viele Logen zahlreiche geschlossene
und offene Arbeiten, Konferenzen, künstlerische Abende, Konzerte, um der
Öffentlichkeit und den Mitgliedern ein Bild dessen, was in Spanien gerade
geschah, zu vermitteln. So gab es in der Loge Locarno die Diskussion, ob
denn die Republik noch zu retten sei, gehalten von Rene Belin, Sekretär
der Jugendkommission des Solidaritats-Komitees der Volksbewegung zur
Unterstiitzung des spanischen Volkes. Ein auch fiir Nicht-Freimaurer zu¬
gängliches Treffen, weiße Arbeit genannt, über den Spanischen Bürgerkrieg
wurde am 25. April 1937 von der Loge „LEtoile Polaire“ (GOdF) organisiert.
Man zeigte zwei Filme, einen über den Krieg, einen über den Tod Salengros.
6 Industrieller, 1919 im Alter von 21 Jahren initiiert, Stuhlmeister der Loge
„La Fraternite des Arts“, 1945 im Verwaltungsrat des GOdE
7 So wurde bei Minister Albert Sarraut nach der Verhaftung spanischer
Freimaurer, welche ohne Erlaubnis ihre Internierungslager verlassen hatten,
interveniert. Unterstützt wurden weiters der ehemalige Minister Angel Rizo
und Francesco Esteva Bertran (ehem. Großmeister der GLE), dessen kleine
Tochter im maurerischen Waisenhaus aufgenommen wurde, oder der Gro߬
kommandeur des Obersten Rates der GLE Barroso, der darum bat, dass
seine Kinder in ein Lager kämen, wo sie sich nicht mit Typhus anstecken
könnten. Die Bitte des Bruders und Generals Jose Asensio Torrado an Arthur
Groussier, in der französischen Armee dienen zu dürfen, blieb ohne Antwort.
8 Die Loge „L.Aurore Sociale“ in Beaucaire überwies 500 Francs dem Komitee
von Toulouse und 250 Francs jenem von Marseille, 400 Francs der Loge
in Nimes, 150 Francs direkt an sieben Personen. Hier nicht mitgerechnet
ist der Wert der gespendeten Kleidung und der Nahrungsmittel (Oktober
1939); Die Loge „Union et Solidarite“ in Montlucon überwies 1.500 Francs
für regionale Initiativen und 2.500 Francs an spanische Familien, die eine