über vieles wäre zu sprechen
nicht übers schwanken aus
schwäche oder schmerzgefahr
aber über das unwiederholbare
zum beispiel jedes lebens
warum einer dort blieb
der andere nicht denn als er ging
hätte werden können etwas
glücklicher vielleicht besser
in jedem fall wurde es nichts
weder im schutt zerborstener
häuser noch in den erdmustern
auf der flucht allein mit sich selbst
war kein augenblick möglicher
aussöhnung sowohl hier als auch
dort wurde schweigen zitiert
weil keine chance auf alternative
versprechen gewiss war
dies stete verlangen nach wärme nach
stille dies schen und schweigen nur
zusehen wir richten
keinen direkten blick auf
das relief der dürftig kauernden
in ihren behelfsunterkünften wer
sehnt sich nach falschen zukünften
in unsern großen zeiten hier
wo ahnungen entfiedert voraus
gaukeln wo’ vor offener kälte klirrt
auf den wind horchen das beißen
des regens im triefen ein zähes
inseln fernab dies warten und warten
auf den schutz schnurrender wände
zwischen denen allmählich still es
vielleicht zuinnerst warm wird
zu viel körperschwere vom kopf bis zu den zehen
nichts mehr was blicke empor zu den wolken trägt
nach jedem zweiten dritten wort
liegen diese drei schwellenden punkte
die nach dem atemholen nie gefüllt werden
schnell gelingen in fremder enge keine sätze
wird schwärendes zurück ins herzfass gedrückt
wissende wollen nichts wissen ratlose
von niemandem unbrauchbaren rat holen
zu viel menschliches blieb auf dem weg zu viel
turbulente seelennähe in endloser bewegung voran
zu welch wandelbaren zielen auch immer
als asphaltstraßen unter den sohlen zäh
echoten erdgleise steine umtriebiger staub
leben geschieht hier in ewigen zwischenräumen
ohne schlupfwinkel auf dem rückzug ohne die eigenen
vier wände verstreut in sämtliche himmelsrichtungen
klein bleibt der preis für den aufbruch für das bisschen
ertrag viel zu hoch denn was ist freiheit gegen
das entschlossen rasselnde gemenge was rechtfertigt
wozu ein mensch da ist im gestern im heute
an niederlagen herrscht kein mangel
wenn körper sich ihrer seele bis in die letzte pore
gewiss sind als treibgut leib und sinne eins
trotz allem die vielfarbigkeit von dreck aushalten
im ansprung der fremde wo sekunden wie stunden
vergehen die lärmende enge der muße
benenn sie jetzt dichter nenn sie beim namen
sag zwang zur untätigkeit lausch dem poetischen
klang sag verdammnis zum stobenden wogen
dimme nicht den gestank mit deinen 26 buchstaben
die urgewalt eines lebendigen menschenmeers
sieh da geht lautlos des nachts eine frau unerkannt
aus dem gedächtnis der dinge flieht versehrt bis hoch
unters dunkle haupthaar aus dem offenen bild
vielleicht hebt nun endlich dein vers an schickt
morgens in alle richtungen sein kleinstes licht
verkappt in bewegung
sind verkehrt wir ich meine
was mehr als behauptung wir
schwanen spreizen ziellos
im zeitgeist federn starre
jahre liegen wir zurück
haben pracht verbraucht
weder lasch noch radikal
trotzdem geht es uns über
haupt nicht wie uns selbst
wir glaubten an pulse an
minutiöses klammern auf
abwegen an natur belassenes
nörgeln doch gewicht muss
unaufhörlich wachsen ohne
abstecher ach lass uns
themen wechseln jetzt
schleudern wir satt aus
dem rahmen der ratschläge
wir sind schließlich so wenig
verweigerungsblind wie taub
widersagen different heut jeder
umsetzung im änderungs
gedränge paradisiert
nebulösen wir ins himmelblau
verflüchtigen uns nett