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Donal McLaughlin Stella Rotenberg reads stella rotenberg reads to Germans who lecture Germans who listen she has returned to read stella rotenberg reads poetry her poetry from their platform now alone at the long high table rotenberg reads in hamburg’s catholic academy the last to leave the Last Supper (the comparison has got a limp) she sits on Christ’s seat known to no-one she knows no home but leeds she needs her tongue her mother’s tongue to hear that tongue she strays among those who succeeded the assassins of her predecessors adorno see her and see here the possibility of poetry after auschwitz on auschwitz with nothing but her flesh and vulnerability and from what’s fading she pieces words together to get her poem pains taking she won’t have eaten since last beaten in the camp she herself was spared * spruchslosigkeit““, mit der sie viele Entwicklungen hinnimmt und sich auf wechselnde Situationen einstellt, befähigt sie zu der besonderen Haltung, zu jener weltbürgerlichen Pragmatik nämlich, die sie davor bewahrt hat, Exil als Verbannung oder schicksalhafte Entwurzelung zu erleiden. Sie hat ihr Leben gelebt, wie sie sagt, hat sich nicht den Gesetzen des Ghettos ergeben, sondern immer wieder neue Möglichkeiten nationaler Grenzüberschreitung entdeckt und wahrgenommen. Die heute 85jährige, die zurückgezogen in einer kleinen Dachwohnung in München-Schwabing lebt, reflektiert Exil bemerkenswert unsentimental und - immer noch - anspruchslos. Ruth Körner, d. i. Elisabeth Schwarz, wurde am 16. Mai 1908 in Wien geboren, wo sie auch ihre Kindheit verbrachte. Dann lebte sie einige Jahre in Hamburg und stand u. a. im Thalia-Theater auf der Bühne. 1927 nahm sie ein Studium an der Hochschule für Politik in Berlin auf und schrieb in den folgenden Jahren einige Reiseberichte aus dem Nahen und Mittleren Osten, die im „Berliner Börsencourier“ und im „Berliner Tageblatt“ erschienen. Die politischen Ereignisse des Jahres 1933 machen einen Hochschulabschluß unmöglich. Aus „rassischen Gründen“ muß sie als Jüdin und auch als entschiedene Gegnerin des faschistischen Regimes Deutschland verlassen.” Sie geht zunächst nach Wien zurück. 1934 nimmt sie auf Einladung Johannes R. Bechers am I. Allunionskongreß der Schriftsteller in Moskau teil, wo sie auch Ernst Toller begegnet, mit dem sie befreundet war. Als Ergebnis einer Jahresreise durch Indien erscheint 1937 ihre aufsehenerregende Reisereportage „Fieberndes Indien“ in der Büchergilde Gutenberg und beim Saturnverlag Wien. Das Buch brachte ihr den Ruhm ein, ,,der weibliche Egon Erwin Kisch“ zu sein. © Zahlreiche internationale Rezensionen bescheinigen dieser tiefschürfenden Sozialstudie der indischen Gesellschaft Erlebniskraft und heben die anklagende Sicht auf die englische Kolonialherrschaft hervor. „Wer Ruth Körners darstellerisch, sachlich, statistisch ausgezeichnete, Hindostan gerecht von allen Seiten schildernde Indienfibel ausgelesen hat“, heißt es in der Pariser Tageszeitung vom 10. September 1937, „weiß, daß von England für Indien nichts zu erwarten ist außer Konservierung der rechtlosen Unwissenheit und des hilflosen Aberglaubens des Volkes.“ „Der Bund“, Bern, lobt das reich illustrierte Buch als „ein Nachschlagewerk über Indien, wie es kein zweites gibt“, weist aber zugleich auch auf die Gefahren hin, die „die Exklusivität von unten“ mit sich bringt, die die Autorin beseelt. Es wird die Verwunderung ausgesprochen, daß der englische Intelligence Service die Reporterin ein Jahr lang so ungehindert eindringen, enthüllen, photographieren und konspirieren ließ. So ist das Buch ein wichtiger Beitrag zum Kampf um soziale Gerechtigkeit. Die darin geschilderten Begegnungen mit Kamala Nehru, der Frau Jawaharlals, der damals gerade im Gefängnis war, und mit Rabindranath Tagore in Santiniketan gestalteten sich zu Höhepunkten der Indienreise Ruth Körners und ihrer ebenso sachlichen wie einfühlsamen Schilderung. Mit Brief vom 11. Mai 1938 an Rudolf Olden, den damaligen Sekretär der deutschen Gruppe des PEN-Klubs in London, bittet Ruth Körner von Prag aus, wo sie von April bis Oktober 1938 im Exil lebt, um Aufnahme in den PEN-Klub. Besorgt, den Mitgliedsbeitrag nicht bezahlen zu können, teilt sie mit: „Ich mußte mein ganzes Hab und Gut in Wien zurücklassen und kam mit hundert Tschechenkronen Barvermögen über die Grenze...“ Sie bekundet ihr reges Interesse, an dem im Juni in Prag stattfindenden PEN-Kongreß teilnehmen zu dürfen und regt an, „alle aus Österreich vertriebenen ‚Autoren — auch wenn sie keine Mitglieder des PEN-Klubs sind - geschlossen zu dem Kongreß einzuladen“. Sie fährt fort: „Allein in Prag halten sich viele prominente Schriftsteller aus Wien auf, darunter Frau H. zur Mühlen, Herr R. Duschinsky u.a. Da dieses Jahr der deutsche Geist, die deutsche Kunst ausnahmslos durch Emigranten vertreten werden wird, wäre es schade, die Österreicher aus dieser internationalen kulturellen Front, und sei es auch vereinzelt, auszuschließen.“ Rudolf Olden rät ihr, „sich darum zu bemühen, daß möglichst bald eine österreichische Emigranten-Gruppe den früheren österreichischen Club fortsetzt“.