DER UNENTSOHLOSSEIHEIT UND PASSIVITAD
des österreichischen Volkes gegenüber der
Oldkupation:
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Unentschlossenheit und Passivität kostete
den österreichischen Volke nur an Toten fast
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Quelle: KoroSki pokrajinski muzej, Slovenj Gradec
in Slowenien in Kenntnis, dass ein österreichisches Bataillon ge¬
gründet werde, und befahl, alle Österreicher, die bei ihnen wären,
unverzüglich in die Bela krajina zu beordern, wo sie sich diesem
Bataillon anzuschließen hätten.
Anfangs war vorgeschen, das Bataillon nach der Gründung in
Crnomelj zum Stab der 4. Operationszone, der sich damals im
befreiten oberen Savinjatal befand, und dann weiter nach Osterreich
zu schicken, doch es kam nicht so. In das Sammelzentrum in der 4.
Operationszone wären alle Österreicher geschickt worden, Überläu¬
fer aus der deutschen Wehrmacht, österreichische Partisanen und
überhauptalle, die sich in den befreiten Gebieten der slowenischen
Partisanenarmee aufhielten , dort wären sie gemustert und für das
Bataillon rekrutiert worden. Die Ausgewählten wären zur Ausbildung
nach Crnomelj geschickt worden. Im Bataillon hätten abgesehen
von den Bevollmächtigten des Hauptstabes nur Österreicher sein
sollen. Die Organisation des 1. österreichischen Bataillons oblag
Dusan Pirjevec — Ahac, den der Hauptstab im Herbst 1944 als
Referenten für österreichische Belange beim Stab der 4. Opera¬
tionszone einsetzte und dem er den Rang eines Oberstleutnants
verlich. Er beorderte ihn in das Gebiet der 4. Operationszone, mit
ihm einen österreichischen Funker. Die Kandidaten für den Eintritt
ins Bataillon sollten einer besonderen Untersuchung hinsichtlich
ihrer Zuverlässigkeit unterworfen werden. Vereinbart war, dass das
Bataillon bis Ende November gegründet werden sollte, dann würde
es in weiteren vierzehn Tagen in das Lager der 4. Operationszone
verbracht, die Österreicher aber, die in russischer Kriegsgefan¬
genschaft seien und für das Bataillon in Frage kämen, würden bis
spätestens 15. November mit dem Fallschirm über dem Militärflug¬
hafen in Recica ob Savinji abspringen, der damals erst vorbereitet
wurde. Das Bataillon sollte ausgiebig mit deutschen Waffen und
möglichst viel Sprengstoff ausgerüstet werden. Beschlossen war
auch, dass das Bataillon direkt dem Hauptstab unterstellt, sein
politisches Programm aber das Programm der Österreichischen
Freiheitsfront sein solle; diesem Programm wäre auch der Inhalt
des politischen Unterrichts angepasst, den der Politkommissar und
die Politkommissare der Truppen abhalten sollten, später würde
man bei Bedarf auch eine politische Abteilung gründen.
Am 23. November richtete ein eigenes Österreichisches an¬
tifaschistisches Komittee ein formelles Memorandum an den
Hauptstab, in dem es sich für die Bildung einer österreichischen
Einheit innerhalb der slowenischen Partisanenarmee einsetzte,
worauf der Hauptstab eine Sonderverordnung mit Datum 24.
November herausgab, mit welcher er das Bataillon gründete, den
Kommandokader festlegte, die Möglichkeiten für die Gründung
weiterer österreichischer Einheiten aufzeigte und die Abzeichen
bestimmte. Die ihm angehörten, sollten die gleichen Uniformen
wie alle slowenischen und jugoslawischen Partisanen tragen, als
Unterscheidungsmerkmal das österreichische Wappen auf dem
linken Ärmel, als Kommandosprache wurde Deutsch festgelegt.
Das Bataillon wurde noch am selben Tag in Tribuée bei Crnomel;
feierlich vereidigt. Der erste Kommandant war Max Bair, dem,
nachdem ihn ein deutscher Diversant verwundet hatte, Leopold
Stanzl folgte; Politkommissar war Roman Füchsel, nach dem 5. März
1945, als letzterer schwer verwundet wurde, Franz Gebhard - Alois.
Alle Aufgezählten waren Kommunisten und Spanienkämpfer. Das
Bataillon bestand aus zwei Kompanien. Kommandant des ersten
war Johann Truppe, Mitte Dezember löste ihn Roman Fuchs ab,
Politkommissar war Leo Breininger. Kommandant des zweiten
war Anton Schober, Politkommissar Peter Tatschl. Dem Bataillon
wurden aus der Offiziersschule des Hauptstabs drei Offiziere zuge¬
teilt, die die deutsche Sprache beherrschten: Joe Zaletel - Cene,
Boris Butina und Leopold Lesnik- Fridl (letzterer ein Kärntner
aus Eisenkappel). Das Bataillon zählte bei der Gründung an die
120 Mann, insgesamt kämpften darin, so lange es bestand, 152
Österreicher und sieben Slowenen, denn das Bataillon verstärkte
sich nach der Gründung auch mit Neuzugängen, die vorallem vor
dem Marsch nach Ljubljana zu Kriegsende dazukamen. Insgesamt
fielen 11 Mann, 20 wurden verwundet, 26 wurden ausgezeichnet.
Anfangs war es unmittelbar dem Hauptstab unterstellt, am 8. Jän¬
ner 1945 wurde es dem Stab der 15. Division untergeordnet, am
24. Jänner der Cankar-Brigade als ihr 4. Bataillon eingegliedert.
Die ursprüngliche Entscheidung, es nach Österreich zu schicken,
wurde wegen der Tragödie, die am 12. März einer Gruppe von
Österreichern auf dem Weg nach Österreich widerfuhr, als sie in
Smuka bei Koéevje in einen Hinterhalt geriet und das ZK-Mitglied
der KPÖ Willi Frank und der Funker Willi Högl fielen, geändert.
Am 18. Jänner erlebte das Bataillon seinen ersten Kampfbei der
Sicherung einer Brücke über die Krka auf der Straßenverbindung
zwischen Dvor und Jama. Am häufigsten kämpfte es in der Suha
krajina, die ihm als Operationsgebiet zugeteilt war; zweimal wurde
es zur Erholung in friedlichere Sektionen östlich des Kocevski
Rog geschickt. Nach dem dritten Abmarsch Anfang April kehrte
es nicht mehr in die Suha krajina zurück, es hatte aber auch im
neuen Gebiet schwere Kämpfe mit Todesopfern. Am 5. Mai zog es
über Kocevje, wo es beim Angriff auf die befestigte Stadt mithalf,
aus Unterkrain ab, es war am 9. Mai an den Kämpfen um Grosu¬
plje beteiligt, und am 10. Mai marschierte es mit seiner Brigade
in das befreite Ljubljana ein. Von Ljubljana bewegte es sich ins
obere Savinjatal und entwaffnete und umzingelte unterwegs sich
zurückziehende Angehörige der unterlegenen Armeen. Am 26. Mai