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32 C. Frowein läftt jedoch anklingen, dass der Erfolg von 36.000 Besuchern
auch deshalb so groß war, weil der Ausstellungsort im Lufischutzkeller unter
den Ruinen eines Kaufhauses in der Oxford Street so ungewöhnlich war und
durch auffällige Aufbauten und Wandgemälde zusätzliche Aufmerksamkeit
erzielte. Frowein, 47.

33 Zit. nach Margaret Stone: Oskar Kokoschka in British Exile. In: Literatur
und Kultur des Exils in Großbritannien. Hg. von S. Bolbecher, K. Kaiser, D.
McLaughlin. Wien 1995, 96

34 Journey into a Fog, London: Gollancz 1955; in den USA als Taschenbuch
bei Sheed & Ward, New York 1956.

35 Vel. Waltraud Neuwirth, Bimini — Wiener Glaskunst des Art Deco. Lam¬
pengeblasenes Glas aus Wien. Wien 1992.

36 Zur Tätigkeit Bergers im Büro Berger/Ziegler 1921-34 in Wien: Iris Meder:
Offene Welten. Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910-1938. Diss.
Stuttgart 2004, 243-251; vgl. auch http://elib.uni-stuttgart.delopuslvolltex¬
te/2005/2094/diss. pdf

37 Briefe 11.3.1936 und 1.4.1936.

38 Ich danke Matthias Boeckl, Universitat fiir angewandte Kunst in Wien,
fir die Informationen.

39 Wien, 13. September 1898 — 22. August 1989 London.

40 Zur Internierung allgemein vgl. Marlene Müller-Haas: Die Internierung der
Exilierten in Großbritannien 1940-1941. In: Kunst im Exil in Großbritanni¬
en, wie Anm. 10, 273-276. Sowie: S. Bolbecher, K. Kaiser: Exilbedingungen
und Exilkultur in Großbritannien. Einführung und Chronologie. In: Aufrisse.
Zeitschrift für politische Bildung (Wien) 8. Jg. (1987), Nr. 1, 4-17. Und: DOW
(Hg.): Österreicher im Exil. Großbritannien 1938-1945. Wien 1992, 53-61.
41 Das ist einem Brief vom 28.9.1940 an das R.I.B.A. zu entnehmen, in dem
er um alte Bücher zu diesen Themen bittet.

42 Vel. Brief F Lampl an J. Berger 15.10.1940; Sir Charles Herbert Reilly
(1874 — 1948), Architekt, Schrifisteller.

43 Vgl. M. Nungesser: Künstlerbiografien. In: Kunst im Exil in Großbritannien
1933-1945, wie Anm. 10, 169.

44 Ab ca. 1950/51 nannte sich Herr Berger nach seinem zweiten Vornamen
„Raymond“.

45 Nelly Hamerschlag-Koch (9.10.1904 Wien — 19.12.1999 St. Germain¬
en-Laye). Siehe auch Iris Meder: Lilly Steiner und der Loos-Kreis in Paris. In:

Sonja Plessl

Moderne auf der Flucht. Österreichische KünstlerInnen in Frankreich 1938-45.
Hg. für das Jüdische Museum der Stadt Wien Andrea Winkelbauer. Wien 2008,
113-127, hier 124, 126f. (mit 3 Abb.: Portrait von Josef Floch, Teppich und
einer Portraitphotographie).

46 1892 Wien— 1981 Moskau, vgl. Veronika Pfolz: Künstler und Künstlerinnen
im Exil. In: Vom Weggehen. Zum Exil von Kunst und Wissenschaft. Hg. von S.
Wiesinger-Stock, E. Weinzierl, K. Kaiser. Wien 2006, 430-441.

47 Paul Hohenberg (1885 Wien — 1956 New York); Fritzi (Friederike), geb.
Berger (1894 Wien — 1967 New York); Susanne (1919 Wien — 1991 Wa¬
shington); Claudia, geb. 1927 (?) in Wien. — Zum von Berger/Ziegler erbauten
Haus, das die Familie ab 1931 bewohnte, vel. Iris Meder, wie Anm. 36, 247,
Abb. 307-309.

48 Vel. Postcards of the Wiener Werkstätte. A Catalogue Raisonne. Selections
from the Leonrad A. Lauder Collection, neue Galerei New York, Hatje Cantz
2010. — Das Atelier befand sich zuletzt in der Innenstadt am Josephsplatz Nr.
5, vgl. Lehmann-Adreßbuch 1937, protokollierte Firma Hohenberg Fritzi.
49 Vel. Briefkopf im Nachlaf M. Berger-Hamerschlag: Fredericka & Susan
Hohenberg Dressemakers & Designers 53 East 96th Street New York City.

50 E Lampl (1892 Wien — 1955 London).

51 Volker Kaukoreit: Vom Exil bis hin zum Protest gegen den Krieg in Vietnam.
Frühe Stationen des Lyrikers Erich Fried. Werk und Biographie 1938 — 1966.
Darmstadt 1991, 41. — Sekretärin war Klara Kremer; auch ihre Nichte Helga
Michie arbeitete in der Firma. Deren Zwillingsschwester Ilse Aichinger hat die
bei einem Besuch in England nach dem Krieg erhaltenen Eindrücke im Hörspiel
Die Knöpfe einfließen lassen.

52 Tony Birks: Lucie Rie. Gebrannte Werke. Hg. in Zusammenarbeit mit Marston
House. Museum für angewandte Kunst in Wien 1999, 36f.

53 V. Kaukoreit, wie Anm. 51, 41.

54 „Die Zeitung“ erschien vom 12. März 1941 bis 1. Juni 1945 in London,
vom Ministry of Information gesponsert, vgl. dazu: Aufrisse, wie Anm. 40, 11.
55 V. Kaukoreit, wie Anm. 51, 178.

56 Kaukoreit, wie Anm. 51, 527.

57 Kaukoreit, wie Anm. 51, 517.

Vier junge Ukrainerinnen stehen nur mit String und Schuhen
bekleidet und in Zellophan gewickelt an einer für Prostitution
bekannten Straße in Zürich. Schaulustige versammeln sich, Fotos
werden geknipst. Die vier werfen ihre Folien ab und rufen: „Die
Frau ist kein Handelsgut!“'

Sie sind Aktivistiinnen der ukrainischen Frauenorganisation
Femen, die 2008 von der heute 26jährigen Anna Gutsol gegründet
wurde. Femen kämpft für Gleichberechtigung, für die „Freiheit
der Frauen“, gegen Prostitution und Sextourismus. „Wir kämp¬
fen in der Ukraine gegen Sextourismus. Und wenn wir in einem
zivilisierten Land wie Österreich sind, können wir nicht verstehen,
dass hier die Prostitution — eine der schlimmsten Formen der Skla¬
verei — erlaubt ist. Wir wollen, dass die Kunden der Prostituierten
kriminalisiert werden. Sie sind die Schuldigen“, sagt die 23-jährige
Aktivistin Sasha Shevchenko.”

Sexkauf verbieten wollen? In einem so armen Land wie der
Ukraine?

Im Marz 2012 waren Inna und Sasha Shevchenko auf Einladung
der Grünen Frauen in Wien und erläuterten die Beweggründe der
mittlerweile über 15.000 Mitglieder zählenden Organisation: Sie
kämpfen mit „patriarchalen Mitteln“ — barbusig, damit sie von den
Medien überhaupt wahrgenommen werden — „gegen das Patriar¬
chat“: „Die sexuelle Versklavung der Frauen ist ein Hauptpfeiler des

34 ZWISCHENWELT

Patriarchats. Erst wenn wir uns davon befreien, kann eine gerechte
Welt erreicht werden.“?

2005 wurde die Visumspflicht für die Einreise in die Ukraine
abgeschafft. „Als dann endlich die ersehnten Ausländer kamen, die
so gut, ehrlich, intelligent sind — man weiß das ja aus Literatur und
Film —, wurden die vom Glück träumenden Mädchen ein guter
Stoff für Sexkäufer und Mafia“, so Shevchenko. Binnen kurzer Zeit
machten Sextouristen die Ukraine zum ,, Thailand Europas“. Die
Sexindustrie setzt jährlich 750 Millionen US-Dollar um.‘ „Fast
ausnahmslos wurde irgendwann jede unserer weiblichen Femen¬
Aktivistinnen von ekelhaften, betrunkenen Sextouristen angemacht
oder angegrapscht. Alle glauben sie, einen kaufen zu können“.
PRIS, eine schwedische Selbsthilfeorganisation von Frauen, die sich
in der Prostitution befinden oder befanden, schreibt: „Prostitution
betrifft nicht nur uns, sondern die Geschlechterbeziehungen in der
gesamten Gesellschaft.“¢

Vor zwei Jahren brachte Femen einen Gesetzesvorschlag nach
nordischem Vorbild ein. In Schweden (1999), Norwegen (2009)
und Island (2010) ist Sexkauf verboten, Freier riskieren hohe
Strafen, Prostituierte sind entkriminalisiert (sie waren es auch
schon vorher) und haben das Recht auf Hilfe zum Ausstieg. Anna
Gutsol glaubt zwar nicht, dass in naher Zukunft ein solches Gesetz
vom ukrainischen Parlament verabschiedet werden wird. Es sei