1 Internationales Frauenkomitee für dauernden Frieden: Internationaler Frauenkongress
Haag vom 21. April — 1. Mai 1915. Bericht — Rapport — Report. Amsterdam o.].
[1915], 50. In der englischen Fassung des Berichtes: ,,Society of Nations“, ebd. 138.
2 Vgl. Women‘s International League for Peace and Freedom: Report of the In¬
ternational Congress of Women, Zurich 1919. Geneva o.J. [1919], 338-339. Zur
Forderung der WILPF nach einer Revision der Friedensvertrage vgl. auch: Monika
Bernold, Johanna Gehmacher: Auto/Biographie und Frauenfrage. Tagebiicher, Brief¬
wechsel, politische Schriften von Mathilde Hanzel-Hübner (1884 — 1970). Wien,
Köln, Weimar 2003, 205-208.
3 Vgl. Women's International League: Report, Geneva o.J. [1919], 339-342.
4 Vgl. Women's International League for Peace and Freedom: Congress Report of the
Sixth Congress of the Women’‘s International League for Peace and Freedom. Prague,
August 24th to 28th, 1929. Geneva o.J. [1929], 124-125.
5 Women's International League for Peace and Freedom: Report of the Ninth Congress
of the Women‘s International League for Peace and Freedom. Luhacovice. Czechos¬
lovakia, July 27th to 31st, 1937. Geneva o.J. [1937], 103-104.
6 Emergency Meeting of the International Executive Committee (IEC), Paris, 22. —
26. April 1939. University of Colorado at Boulder Libraries (UCBL), WILPF 2nd
Acc. Materials, Bx 12, Fd 13.
7 Women's International League for Peace and Freedom: Report of the Ninth Congress.
Geneva o.J. [1937],135; Pax International, Vol 14, No 5, May 1939.
8 Pax International, Vol. 13, No. 1, 2-3; Pax International, Vol. 13, No. 4 [=5] (24. 5.
1938), 2; Pax International, Vol. 13, No. 8, 4; Pax International, Vol. 13, No. 10, 1-2.
Heidi Behn
Zurück — wohin?
9 Pax International, Vol. 13, No. 11, 1-2; United Nations Office at Geneva (UNOG),
WILPF papers, Reel 48; Kristen E. Gwinn: ,,Peace is too small a word“. The Life
and Ideas of Emily Greene Balch, Dissertation (The George Washington University).
Washington 2008, 314f.
10 Carrie A. Foster: The Women and the Warriors. The U.S. Section of the Women's
International League for Peace and Freedom, 1915-1946, Syracuse, New York 1995,
267.
11 Emergency meeting of the IEC, Paris, 22. — 26. April 1939. WILPF 2nd Acc.
Materials, Bx 12, Fd 13; C.A. Foster: The Women and the Warriors, Syracuse, New
York 1995, 265-267.
12 Vgl. Kristen E. Gwinn: Emily Greene Balch. The Long Road to Internationalism,
Urbana: University of Illinois Press 2010, 161-162.
13 Copy ofletter from Miss Balch (undated), received May 25th; Helene Scheu-Riesz
an Emily Greene Balch, 5. 6. [1938]. UNOG, WILPF papers, Reel 48.
14 Telegramm Musikedition [Alfred Schlee] an Yella Hertzka [bei Melanie Smreker
in Zürich], 30. 6. 1948; [Alfred Schlee] an Yella Hertzka [bei Melanie Smreker in
Zürich], 30. 6. 1948. Archiv der Universal Edition Wien (AUE), Yella Hertzka.
September 1933 — April 1934 — Jänner 1938 — November 1948.
15 Anonym: Die Staatszugehörigkeit der Frauen. In: Pax International 6. Jg., Nr. 8
(August 1931), 0.S; Leila J. Rupp: Zur Organisationsgeschichte der Internationalen
Frauenbewegung vor dem Zweiten Weltkrieg. In: Feministische Studien (Stuttgart),
12 (1994), 2: Frauenbewegungen, 53-65, hier: 59-60.
16 Deutsches Reichsgesetzblatt 1941/133.
17 Yella Hertzka (c/o Emmeline Pethick-Lawrence) an Emily Greene Balch, 10. 12.
1944. Swarthmore College Peace Collection (SCPC), Emily Greene Balch Papers,
Reel 129:3.
Jene Sehnsucht nach der alten Heimat
Ist (wer hätte das nicht schon erfahren)
Nur ein Drittel Heimweh nach dem Lande
und zwo Drittel nach vergangenen Jahren.
Mascha Kaleko: Die paar leuchtenden Jahre
Seit vielen Jahren begleite ich Überlebende bei ihrem Erinnern:
zuerst fünf Jahre in Wien (im Maimonides-Zentrum) und seit
dem Jahr 2000 in der Rehabilitationsabteilung des jüdischen
Altersheimes „Villa Israel“ in Santiago de Chile. Hier leben viele,
die einst von Europa nach Chile geflüchtet sind. Ich habe die
Erlaubnis dieser Überlebenden in Chile, von unseren Gesprä¬
chen zu erzählen. Gemeinsam mit meinen Supervisoren Erika
Danneberg und Hans Keilson definierten wir diese jahrelange
Arbeit als eine kontinuierliche Begleitung eines Prozesses — mit
einem aufmerksamen Zuhören und in Sich-Beziehen.
Die Beziehung zu jedem der Überlebenden ist einmalig und
Millimeter für Millimeter erarbeitet — mit der ständig wechseln¬
den größten Nähe bis zur größten Distanz. Manchmal sind sie
so unerreichbar, wie auf einem anderen Planeten und allein...
Ein Thema wurde zum roten Faden unserer Gespräche — die
ambivalente Beziehung zum Herkunftsort, ein Prozess mit viel
"Trauer und Schmerz und auch viel Liebe und Sehnsucht, den
jeder auf seine ganz persönliche Weise durchlebt, voll Hoffnung
auf einen inneren Frieden, der nicht immer erreicht wird.
„Einige von ihnen müssen so sterben, wie sie gelebt haben“,
meint Keilson, „mit vielen unvollendeten Sachen - es sind un¬
vollendete Symphonien.“ Wir wissen alle, wie wunderschön eine
unvollendete Symphonie sein kann.
Der Schmerz der Shoah in ihrem „Herkunftsort“ ist mit Worten
nicht zu beschreiben, er wird nie verheilen und ist immer da- ein
Bruch, der sich auf allen Ebenen durchzieht, ein Vertrauensbruch
zur Menschheit, der sie so unglaublich einsam macht.
Wir Gerettetten
Bitten euch
Zeigt uns langsam eure Sonne.
Führt uns von Stern zu Stern im Schritt.
Laft uns das Leben leise wieder lernen.
Es könnt sonst eines Vogels Lied,
Das Füllen des Eimers am Brunnen
Unseren schlecht versiegelten Schmerz aufbrechen lassen ...
Nelly Sachs, aus dem „Chor der Geretteten“
Dieser Herkunftsort ist aber auch der Ort der Kindheit, des EI¬
ternhauses, der Familie, der Muttersprache, der Jahresfeste, des
Shabbats, der ganz besonderen Speisen und Gerüche, der Lieder,
der Freunde, des Cheder, der Talmud Tora- und der öffentlichen
Schule, der Straßen, der Synagoge, des Theaters, der Bar Mizwa
und vieles mehr - ihrer Wurzeln und oft ihres Glücks.
Viele können nicht mehr zurück kommen, sie sind gestorben —
vielen wollen nicht mehr, nie wieder — und andere fahren wieder
zuriick, jeder in seiner Art und Weise. Wohin will man zuriick?
Ist es möglich sich vorzubereiten? Wie wird man fertig mit all
den Gefühlen und Erinnerungen, die hochkommen? Was braucht
jeder, um sich dort wieder zu Hause zu fühlen? Geht das? Willman
das? So einige der vielen Fragen zu diesem Thema der Rückkehr.
Wohin ich immer reise,
Ich fahr nach Nirgendland.
Die Koffer voll von Sehnsucht,
Die Hände voll von Tand.