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Internationale Tagung Volkshochschule Brigittenau, Großer Saal Raffaelgasse 11-13, 1200 Wien Am 14.11. und am 15.11. findet in der VHS Brigittenau die internationale Tagung „Die Zerstörung der Arbeiterkultur durch Faschismus und Nationalsozialismus (in memoriam Herbert Exenberger)“ statt. Sie ist Herbert Exenberger gewidmet, der vor fünf Jahren gestorben ist und der als Archivar, Autor und Historiker unermüdlich dazu beigetragen hat, die Erinnerung an die Arbeiterkultur wachzuhalten. Doch was ist, was war die Arbeiterkultur? Wie kann sie beschrieben werden? In welchem gesellschaftlichen und historischen Kontext hat sie gewirkt? Wer waren ihre Akteurlnnen? War oder ist sie Aneignung der „Hochkultur“ durch die Arbeiterinnen, Selbstverwirklichung durch Kreativität und in der erkämpften Freizeit, kollektives und individuelles Streben nach Wissen und Solidarität oder ist sie Bildung einer Gegenkultur? Bedenkt man die Biographien derer, die das Projekt Arbeiterkultur durch ihre Tatkraft, ihren Wissenshunger, ihre theoretischen Appelle vorantrieben und begleiteten, beginnt man zu überlegen, ob Faschismus und Nationalsozialismus nicht unerheblich zur Zerstörung der Arbeiterkultur beigetragen haben. Diese Zerstörung erfolgte durch Umfunktionierung und Enteignung, durch Ermordung und Vertreibung der führenden Köpfe, durch Demütigung und Verführung der einst aufrecht StrebenFREITAG, 14.11.2014 14:00 Eröffnung Harald Troch: Herbert Exenberger 14:30 Zerstörungswerke 1 Klaus-Dieter Mulley: Die Bildungs- und Kulturarbeit der Arbeiterkammern 1920 bis 1933 und deren ideologisch-politische Umorientierung durch den Austrofaschismus Ester Saletta: Die Journalistin Adelheid Popp als engagierte Wiener Sozialdemokratin gegen die Nazi Ideologie Margit Franz: Ansätze der sozialistischen Reformpädagogik und ihrer Suche nach dem „Neuen Menschen“ 1920 bis 1934 - anhand der Biografie von Fritz Kolb Bernhard Zimmermann: Drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern. Zerstörungen von proletarischem Klassenbewußtsein und Arbeiterkultur im 20. Jahrhundert. Moderation: Konstantin Kaiser Pause von 16:15 bis 16:30 24 ZWISCHENWELT den, durch den Terror gegen alle Intellektualitat, die kritisch zu unterscheiden suchte. Die Tagung wird von der Theodor Kramer Gesellschaft organisiert und steht unter dem Ehrenschutz von Bundesministerin fur Bildung und Frauen Dr. Gabriele Heinisch-Hosek sowie MEP und Vorsitzender der Volkshilfe Univ.-Prof.Dr. Josef Weidenholzer. Die Tagung konnte dank der Kooperation zwischen der Theodor Kramer Gesellschaft, der Volkshochschule Brigittenau, dem Institut fur Geschichte der Gewerkschaften und Arbeiterkammern/AK Wien, den Wiener Vorlesungen, dem Verband Osterreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VOGB), dem Republikanischen Club — Neues Osterreich, der Paul LazarsfeldGesellschaft für Sozialforschung, dem Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur, der Bezirksorganisation Brigittenau des Bundes Sozialdemokratischer Freiheitskampferlnnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen verwirklicht werden. Gefördert durch: Zukunftsfonds der Republik Österreich, Bundeskanzleramt Kunst und Kultur, Wien Kultur, Bezirkvorstehung Brigittenau, Nationalfonds der Republik für Opfe des Nationalsozialismus. 16:30 Zerstörungswerke 2 Sabine Lichtenberger: Der Kampf um die Herzen und Hirne der Menschen Wolfgang Fritz: Rudolf Goldscheid (1870-1931) und Hugo Breitner (1873-1946) Daniela Schmohl: Das Breslauer Gewerkschaftshaus Yves Müller: „Köpenicker Blutwoche“ Moderation: Lisa Sinowatz 18:15 Symphonie prolétaire| Fritz/Derek Weber: Symphonie Prolétaire. Die Arbeitersymphonie zwischen Tradition und Aufbruch. Irene Suchy: Soweit politisch tragbar — Hoch-Zeit und AusGang der ArbeiterInnen-Gesangskultur bis 1933/1934 Moderation: Alexander Emanuely Pause von 19:00 bis 19:30 19:30 Konzert der Wiener Polyphoniker unter der Leitung von Alexander Znamenskiy In Kooperation mit dem verein.arbeiter.konzerte und dem VÖGB - Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung Anton von Webern: Langsamer Satz Karl Amadeus Hartmann: Concerto funebre, IV. Satz Dimitri Schostakowitsch: Kammersymphonie, op.110a